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Christ Tag früh
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 12.11.2007, 21:48

 

 

Frankfurt, den 25. Dezember 1772

Weinachtsmorgen

An meinen Freund Johann Christian Kestner

Christ Tag früh. Es ist Nacht, lieber Kestner,

ich bin aufgestanden, um bei Lichte Morgens wieder zu schreiben, das mir angenehme Erinnerungen vorigen Zeiten zurückruft; ich habe mir Coffee machen lassen, den Festtag zu Ehren. Will euch schreiben, bis es Tag ist. Der Türmer hat sein Lied schon geblasen, ich wachte darüber auf. Gelobet seist du, Jesus Christ!Ich habe diese Zeit gar lieb, diese Lieder, die man singt und die Kälte, die eingefallen, macht mich vollengst vergnügt. Ich habe gestern, einen herrlichen Tag gehabt, ich fürchte für den heutigen, aber der ist gut begonnen, da ist mir`s fürs enden nicht Bang noch Angst.DerTürmer hat sich wieder zu mir gekehrt; der Nordwind bringt mir seine Melodie, als blies er vor meinem Fenster.

Gestern, Lieber Kästner, war ich mit einigen guten Jungens auf dem Lande: unsere Lustbarkeit war sehr laut und Geschrei und Gelächter von Anfang bis zum Ende. Doch was können die heiligen Götter nicht wenden, wenn`s ihnen beliebt; sie gaben mir einen frohen Abend, ich hatte keinen Wein getrunken, mein Aug war ganz unbefangen über die Natur.Nun muß ich dir sagen, das ist immer eine Sympathie für meine Seele, wenn die Sonne lang hinunter ist. Die Nacht von Morgen heraus nach Nord und Süd um sich gegriffen hat und nur noch ein dämmernden Kreis von Abend heraus leuchtet.

Seht, Kestner, wo das Land flach ist, ist`s das herrlichste Schauspiel, ich habe jünger und wärmer stundenlang so ihr zugesehen, hinab dämmernd auf meinen Wanderungen. Auf der Brücke hielt ich still. Die düstere Stadt zu beiden Seiten, der still leuchtende Horizont, der Wiederschein im Fluß machte einen köstlichen Eindruck in meine Seele, den ich mit beiden Seiten, der ich mit beiden Armen umfasste. Ich lief zu De Gerock`s ließ mir Bleistift und Papier, zeichnete zu meiner großen Freude, das ganze Bild so dämmernd warm, als es in meiner Seele stand. Sie hatten alle eine Freude mit mir darüber, empfanden alles was ich gemacht hatte, und da war ich es gewiß, ich bot ihnen an, drum zu würfeln, sie schlugen`s aus und wollten, ich soll es Mercken schicken. Nun hängt`s hier an der Wand und freut Heute wie Gestern.Wir hatten einen schönen Abend zusammen, wie die Leute, denen das Glück ein großes Geschenk gemacht hatte. Ich schlief ein, den heiligen im Himmel dankend, daß sie uns Kinderfreude zum Christ bescheren wollen. Als ich über den Markt ging und die vielen Lichter und Spielsachen sah, dachte ich an euch und meine Buben, will ihr ihnen kommen würdet, diesen Augenblick ein himmlischer Bote mir dem blauen Evangelio, wie aufgerollt sie das Buch erbauen werde. Hätte ich bei euch sein können, ich hätte wollen so ein Wiedersehen der Herrlichkeit des Himmels geglänzt hätte. Die Torschließer kommen vom Bürgermeister und rasselnd mit den Schlüßeln. Das erste Grau des Tages, kommt mir über des Nachbarn Haus, die Glocken läuten eine Christliche Gemeinde zusammen. Wohl, ich bin erbaut, hier oben auf meiner Stube, die ich lang nicht so lieb hatte, wie heut.Ihr möget alle gesund bleiben, wir sehen uns gewiß in bälde.

Ihr ergebener Johann Wolfgang von Goethe 

 

 

Berge voll Geschenke, soweit der Blick auch reicht,

finde noch was Passendes, ist gar nicht mal so leicht.

Aus diesem Grunde, so haben wir es einfach uns gedacht,

wir schicken halt`ne email, die auch mal Freude macht.

Es kam ja schon der Nikolaus und jetzt der Weihnachtsmann,

für viele auch das Christkind, die meisten glauben dran.

Und in den Kinderaugen, da glänzt es schon ganz hell,

die Zeit bis Heiligabend, vergehen soll sie schnell.

Doch für uns alte Säcke, vergeht die Zeit wie im Flug

und viele haben leider, auch von Weihnachten genug.

Doch wir, wir feiern immer, wer hätte das gedacht?

Da wird auch mal, am Heiligabend, ein derber Witz gemacht.

So wollen wir es auch belassen, ein schönes kleines Fest,

wir schütten uns die Krippe voll und geben uns den Rest.

Nein, nein, ein Witz, ein Scherz, was habt ihr denn gedacht?

Ihr solltet alle wissen, bei uns wird viel gelacht.

Doch nun zurück zum schenken, uns fiel ja gar nichts ein,

nur diese kleine email, na ja dann soll`s so sein.

Und in der leisen Hoffnung, dass dies hier Freude macht,

wir haben in der Weihnachtshektik auch an euch gedacht.

Und dieses an "Euch denken", das wollen wir euch schenken.

Ein frohes Weihnachtsfest und einen Tannenbaum voll Kerzen

und einen guten Rutsch ins "Neue Jahr",

das wünsche ich allen von Herzen! 

verfasser unbekannt

 

 

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