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Samstag, 29. Oktober 2011
Eine Adventsgeschichte
Von weihnachtsseite, 19:48

 


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In der guten alten Bauernstube, war es mollig warm.Mutter hatte den Kachelofen gut eingeheitzt.
Auf dem Tisch stand wie jedes Jahr der große runde Adventskranz, den Mutter aus den Tannenästen, die Vater aus dem Wald geholt, gemacht hatte.
Geschmückt mit einer breiten roten Schleife und den vier dicken roten Kerzen, von denen nun alle vier brannten, denn es war der vierte Advent.
Mutter hatte sogar die goldbesprüten Baumnüße vom letzten Jahr daran befestigt.
Grün - Rot  Gold, er sah einfach wunderschön aus, da waren sich alle Kinder einig.
Der Durft von Bratäpfel lag in der Lust, die im Kachelofen vor sich hin schmorten und große Lust auf sie machten.
Mutter machte immer eine feine Vanille-Sauce dazu.
Alle freuten sich immer wieder auf dieses Ritual, das an jedem Adventssonntag das gleiche war, Jahr für Jahr.
Adventskranz mit roter Schleife und Kerzen, zusammen musizieren und miteinander singen. Großmutter las immer eine Geschichte vor und der krönenden Abschluß waren dann immer die Bratäpfel mit Vanillesauce.
Großmutter`s Geschichten, die aus dem dicken goldverziehrten Buch, das schon sehr alt war und durch die jahrelange Benutzung schon viele Eselsohren abbekommen hatte, aus diesem Buch las sie immer die Geschichten. Jeden Adventssonntag eine andere.Manchmal auch zum Barbara- oder Nikolaustag, oder einfach mal zwischendurch, wenn die Kinder besonders brav waren oder Geburtstag hatten.
Dieses Buch war etwas Besonderes für alle. Großmutter kannte fast alle Geschichten auswendig, weil auch sie schon als Kind die Geschichten vorgelesen bekam und nun schon Jahre lang diese Aufgabe übernommen hatte.Eine Tratition die; so hoffte sie; noch viele Jahre eingehalten wurde, auch wenn sie mal nicht mehr hier weilte.
Sie erzählte immer gerne, wie ihre Großmutter bereits im hohen Alter, ihre Aufgabe sehr ernst nahm und immer vorlas,bis die Kinder merkten, daß Großmutter gar nicht mehr lesen konnte, weil sie das Buch verkehrt herum hielt. Auch sie konnte alles auswendig und so die Kinder immer wieder getäuscht.
Der Wind und der Regen hatten aufgehört und einem leichten Schneefall Platz gemacht, der nun die weite Landschaft mit einem weißen Teppich, wie Puderzucker überzog.
Großmutter saß in ihrem Lehnstuhl, an dem warmen Ofen. Die Enkel mit glänzenden Augen und roten Backen saßen auf dem Boden um sie rum, wie nur Kinder sein Können.
Eine andächtige Stille herrschte in der Stube.
Vater saß mit der Pfeife im Mund in seinem Sessel und man wußte nicht genau schlief oder träumte er vor sich hin.
Mutter hatte das Strickzeug in der Hand und man hörte die Nadeln klappern.
Gütig lächelte die alte Frau und sah auf ihre Rasselbande, die sonst keine Minute still sitzen, geschweige ruhig sein konnten,
runter und fing zum erzählen an.

Auf einmal sah sie, die zwei kleinen Besucher auf der Fensterbank sitzen, die waren ganz außer Atem und noch etwas mit Schnee besudelt, hatteen ein rotes GEsichtchen, ob vor Anstrengung oder schlechtem Gewissen, war eine andere Frage.
Die zwei Engelskinder hatten den Weg in die warme gute Stube gefunden und geschafft. Ihre Aufgabe war klar und deutlich, auf die Kinder aufzupassen!
Wie waren sie froh, daß ihr Zuspätkommen keine Folgen für sie und ihre Schützlinge gehabt hatte.
Sie hatten sich nähmlich verspätet, weil sie mit den Schneeflocken gespielt, deshalb Raum und Zeit vergessen hatten, als sie auf dem Weg zur Erde waren. Das würde ihnen bestimmt einen Rüffel einbringen!
Großmutter lächelte ihnen aufmunternd zu, sie wußte; auch Engelskinder, waren hat eben auch noch Kinder und mußten ihren Weg noch gehen und dabei alles lernen, was sie später als gute Schutzengel können sollten.Sie wußte auch, daß ihre Enkelkinder solch zwei sonst gute Schutzengel, brauchten, denn so brav, wie sie eben noch waren, waren sie beileibe nicht immer.Eher selten!
Großmutter erzählte ihre Geschichte zu Ende und im gleichen Augenblick ging ein Geschrei und Geschupse los, das die beiden Engelchen alle Hände voll zu tun hatten.Lachend und Schreiend stürzten sie zum Tisch, wo Mutter schon die große Schüßel mit derVanille-Sauce gestellt hatte. Vorsichtig nahm sie die Bratäpfel aus dem immer noch warem Ofen und verteilte sie gleichmäßig, was sehr wichtig war,denn sonst begann sofort eind Gezedere und Streit, weil vielleicht der eine oder andere einen Tropfen mehr abbekommen hatte.Auch wenn keines der Kinder je zu kurz gekommen war.
Großmutter und Mutter sahen sich an und beide dachten an ihre eigene Kindheit zurück. Genauso hatten sie sich auch benommen, deshalb hatten sie nur ein Lächeln dafür übrig und regten sich nicht weiter darüber auf.
Als alle satt waren und keinen Krümel übrig, gaben sie sich die Hand und danketen Gott für seine Gaben und baten um eine gesegnete Nacht.
Glücklich machten sie sich auf ins Bett, sich auf den nächsten Tag freuend, weil es ja das erstemal Schnee hatte in diesem Jahr und so eine tolle Schneeballschlacht bevorstand.
als alle dann endlcih mit roten Bäckchen und müden Äuglein in ihren Bettchen lagen, kamen Mutter und Vater zum Gute Nacht sagen. Vater brachte wie jeden Abend, warme Kirschsteinsäckchen die er im Ofen gewärmt hatte mit, damit auch keines kalte Füßchen bekam bis zum Morgen.
Die Zwei Engelskinder saßen brav in dem Zimmer um den Schlaf der Kinder zu bewachen.
Großmutter sah sie liebevoll an und nahm sich vor, ein gutes Wort für sie beim Wächterengel einzulegen.
So verließen die drei Erwachsenen froh und glücklich das Zimmer.Im Nu, waren alle eingeschlafen und träumten von der Geschichte die Großmutter erzählt hatte.


Sie hatten einen wunderschönen, fröhlichen Tag und
 die Zeit verging wie im Fluge, bis zum heiligen Abend.
 Was vorallem die Erwachsenen begrüßten, so konnten
sie die Vorbereitungen in aller Ruhe durchführen und wurden nicht immer von der Rasselbande gestört.
Vater hatte einen schönen Tannenbaum vom Walde geholt und  schmückte ihn mit Großmutter liebevoll, während die Mutter das Essen vorbereitete. Es würde ein schöner und fröhlicher heilig Abend werden, bei der Familie auf dem  alten Hof.
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@ mary rosina
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Drei Engel
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 19:23

 

 

Und durch den Himmel fliegen drei Engel wunderbar.

Sie tragen ein holdes Kindelein.

"Mutter! Wie oft noch schlafen?" so fragt das Kind.

Ob das heute wohl anders ist? Warten auf das Christkind, Sicherlich!

"Mutter! Wo kommt das Christkind denn herunter und kann man es sehen?"

"Setze dich nur ans Fenster und schaue auf die Kirchturmspitze!"

Und das Kind setzte sich ans Fenster und wollte den Augenblick keinesfalls verpassen.

 Und es saß da geduldig und wunderte sich, das noch immer nichts zu sehen war, und dabei hatte das Christkind ja sooo viel zu tun!

Und als das Kind zu Bett gehen mußte, und das Christkind immer noch nicht zu sehen gewesen war, fragte es noch einmal die Mutter.

"Bist du sicher, daß es noch kommt?"

Und die Mutter meinte:"Vielleicht ist es ja in diesem Jahr, an einer anderen Kirche herunter gekommen?"

Schade, das Kind hätte es so gerne gesehen, wie dieser "Flugtrupp" von der Kirchturmspitze aus gelandet wäre!  

verfasser unbekannt

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Das Eichhörnchen und die Taube
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 17:55

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"Wieviel wiegt eine Schneeflocke?" fragte

ein Eichhörnchen eine wilde Taube.

"Etwas mehr als Nichts" erwiederte diese.

"Wenn das so ist", so das Eichhörnchen,

 "muß ich dir eine bemerkenswerte Geschichte erzählen.

Neulich saß ich, ganz nah am Stamm, auf dem Ast einer Fichte.

Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken,

 die sich rund um mich auf Zweigen und Nadeln niederließen.

Es waren genau 3741952. Als die 3741953ste Flocke den Ast berührte,

 diese kleine Flocke, mit einem Gewicht von etwas mehr als nichts,

 brach der Ast ab. 

Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Expertin, dachte eine Weile nach.

 Dann sah sie das Eichhörnchen bedeutungsvoll an.

"Vielleicht fehlt nur noch die Stimme eines Menschen,

 und es wird Frieden in der Welt sein!"

verfasser unbekannt

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Der alte Weihanchtsmann
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 17:24

 

 

Der alte Weihnachtsmann


Wer  rammelt so spät noch durch Sträucher und Tann
Ich mag es nicht glauben, der Weihnachtsmann.
Sein Mantel ist rot und sein Bart ist verschneit,
und für einen Schwätz hat er wohl eh keine Zeit.

Die Hände sind voll mit Tüten von Aldi und Netto
und bestimmt hat der Alte auch andre Marken im petto.
Jetzt wird mir’s auch klar und ich wundre mich nich,
das ich jedes Jahr von Aldi ne n Schlafanzug krich.

Er schleppt sich kraftlos dahin durch Fichten und Tann
und es ist nicht mehr aus der Kindheit der Weihnachtsmann.
Denn der kam mit einem Schlitten und Rentier davor,
darauf ein Sack voll Spielzeug und darüber sang ein Engelchor.

Der Weihnachtsmann aus der Kindheit war ein lustiger Mann,
doch der hier ist traurig man sieht es ihm ohne Frage auch an.
Er schleppt keinen Sack mehr mit kleinen Geschenken,
nein, er hält  Plastetüten in seinen knochigen Händen.

He Alter, so sag ich ganz still vor mich hin
was ist nur aus Dir geworden, was ist des Weihnachtsfest Sinn?
Da dreht er sich herum,
macht einen Schritt auf mich zu und ich werde stumm.
Dann spricht er zu mir der knorrige alte traurige Weihnachtsmann,
und es fällt ihm wohl schwer, man sieht es ihm deutlich wohl an.

Das Fest der Liebe ist es schon lange nicht mehr,
alle wollen nur Fressen und der Geschenke noch mehr.
Nur die teuersten Geschenke müssen es immer sein,
aber für andere kauf ich auch bei Aldi und Lidel ein.

Die Menschen wurden undankbar, geldgeil und gierig
Und sagt überhaupt wer Danke—dann klingt das eh schmierig.
Dabei gibt es anderswo viel Elend, Kummer und Leid
doch daran zu denken hat heut wohl keiner mehr Zeit.

Auch der Sinn des Christfest von einst ging verloren,
damals wurde laut Bibel doch der Heiland geboren.
Doch besinnliche Weihnacht das kannst Du heute vergessen,
erste Geschenke aufreisen dann kräftig Saufen und Fressen.

Welch Kind kennt heut noch ein Lied oder spricht ein Gedicht,
nach dem Inhalt der Weihnachtsgeschichte frag ich lieber nicht.
Das Fest wie es einst gedacht h
abt ihr zum Konsumrauschfest gemacht.
Ich schleppe mich heut ab mit den teuersten Geschenken,
aber an den Ursprung der Weihnacht tut heut keiner mehr denken.

Und als er leise und bedächtig seine Worte zum Ende bringt,
sehe ich wie ihm ein Tränenmeer über die Wangen zu Boden rinnt.
Machs besser mein Freund  so ruft er von ferne mir noch zu,
dann verschwindet er mit dem Schlitten zwischen den Bäumen im nu.

Noch lange steh ich so zwischen Fichten und Tann,
dann nehme ich all meine Gedanken ganz fest zusamm;
ich gehe nach Hause und für mich steht ganz sicher fest,
ich feiere dieses Jahr das alte besinnliche Weihnachtsfest.

Wir werden zusammen sitzen unterm Weihnachtsbaum
u
nd ich erzähle meinen Kindern von einem Traum.
Von einem Traum eines alternden Mann,
d
en dennoch jeder der will auch erfüllen kann.

Wir werden der Geschichte der Weihnacht gedenken,
und uns nicht mit sinnlosen Werten beschenken,
dabei singen wir die alten Lieder im Kerzenschein
und vielleicht kehrt der alte Weihnachtsmann dann bei uns ein.

Ich wünsche  es mir und Euch allen da draussen von Herzen
eine frohe und gesunde Weihnacht ohne Ärger und Schmerzen.
Ohne viel Stress mit viel mehr ruhiger und besinnlicher Zeit,
die Ohren macht auf und Euere Herzen macht weit.

Ich hoffe es wird ein Fest der Liebe und Freude
d
enn dann,  und das  weis ich schon heute
gibt es irgendwo zwischen Sträuchern und Tann
einen alten aber sehr glücklichen Weihnachtsmann.

Alexander Lenk
www.alexdresden.de



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Montag, 29. November 2010
Bilder aus meinem Gästebuch
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 23:22

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Die Sterntaler

Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: »Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungerig.« Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: »Gott segne dir's«, und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: »Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.« Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: »Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben«, und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich sein Lebtag lang.

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Eine Adventsgeschichte
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:09

 

 

 

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Adventsgeschichte

 „Hilfst du mir beim Binden und Aufhängen des Adventskranzes?“ fragte der Vater. Darauf hat Thomas gewartet. Schon holt er das Tannengrün aus der Garage und eine Gartenschere. Während Thomas die Zweige etwas kleiner schneidet, bindet der Vater das Tannengrün auf einen Strohkranz. Mit Draht und roten Bändern wird der Kranz in einer Ecke des Wohnzimmers an der Decke aufgehängt. Thomas darf die roten Kerzen aufstecken, aber noch nicht anzünden. „ Damit warten wir, bis der 1. Adventssonntag begonnen hat“, sagt Vater.

„Heute Abend“, ergänzt Mutter und hängt einen Umschlagkalender an die Wand.

„Dann setzen wir uns zum Adventskranz.“

„ Muss ich da wieder meine Flöte mitbringen?“ fragt Angela und guckt erleichtert zu ihrem Bruder, als Mutter erwidert:“ Musst du nicht, aber du darfst!“

„ Und dies euch das Zeichen.“ Wort für Wort hat Thomas vorgelesen, was auf dem Kalender steht. „Das ist ja gar kein richtiger Satz!“ ruft Angela. Und Thomas zeigt erneut auf das Bild und sagt:“ Da liegt ja ein nacktes Kind auf dem Boden!“

„Und siehst du die Hände, die auf das Baby zeigen?“ bemerkt Angela, während Thomas nachdenklich fortfährt:“ Und von dem Kind gehen goldene Strahlen aus. Die liegen da auf dem Boden wie Strohhalme.“

„Ganz unten ist noch mehr Stroh, ein ganzes Bündel“, ergänzt Angela. „Das ist bestimmt das Jesuskind“, meint Thomas, „ aber warum liegt es so komisch da?“ „Als du noch klein warst, hast du auch so dagelegen auf dem Wickeltisch“, weiß Angela zu berichten. „Aber bestimmt nicht auf einem Strahlenkranz!“ sagt Vater und lacht.

„Dieses Kind soll ein Zeichen sein. So ähnlich hat es der Engel zu den Hirten gesagt,“ erinnert sich Mutter. „Steht das nicht im Weihnachtsevangelium?“ fragt Vater und sucht den Text im Kalender. „Jetzt hab ich die Stelle gefunden“, sagt er:“ und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ „Da sind aber weder Windeln noch eine Krippe zu sehen!“ ruft Thomas. „Aber ein neugeborenes Kind!“ sagt Angela leise.

„Und dies soll das Zeichen sein“, bestätigt Vater. „Mensch, jetzt kapier ich“, ruft Angela aufgeregt, „was das heißen soll: Und dies euch das Zeichen – du musst da was ergänzen!“  „Aber erst einmal stolperst du über diese Formulierung“, sagt Mutter, „ und fängst an, darüber nachzudenken – genau wie wir.“ „ Über Jesus, der als ganz gewöhnliches Baby auf die Welt kam“, erinnert Vater.

„Vielleicht wollte Jesus gar nichts Besonderes sein“, meint Thomas und Angela erwidert:

„aber er war doch Gottes Sohn, oder nicht?“ „Na klar, aber das war wohl noch geheim“, vermutet Thomas. „Ein neugeborenes Kind – das bedeutet Glück und Hoffnung auf Leben“, sagt Mutter und Vater fügt hinzu:“ Jesus ist einer wie wir. Ein ganz gewöhnliches Kind – und zugleich Gottes Sohn!“

„Dann weist das Bild auf etwas hin, was man gar nicht sehen kann!“ stellt Angela fest und Mutter nickt:“ Ein geheimnisvolles Zeichen!“

 Gefunden in einem alten Adventskalender

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Eine Adventsgeschichte aus Bayern
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:08

 

 

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Eine A
I woass net, ob dö G'schicht du kennst,
sie hat sich ab'gspielt im Advent.
I les dir's vor, weils mir fallt ein,
d'Leut sog'n, dös soll wahr g'wen sein.

Da is a alts Muatterl gwesen,
alloa in ihra Stub'n drinn gsessn,
und hat sich so Gedank'n g'macht
was s'Christkind früher ihr hat bracht.
Ja ja, hat's gsagt, dös war'n no Zeit'n,
da kunnt ma allerhand bestreit'n.
Jetzt bin i arm und alt dazua
und hab a kaum zum Essen gnua.

Wia's so da sitzt und überlegt,
hat sie sich einen Plan ausgheckt.
S'Christkind beschenkt doch alle Leit,
jedes Jahr zur Weihnachtszeit,
wia war's, wenn i eam schreib'n tät,
daß i a große Bitt no hätt.
Vielleicht macht's mir no de Freid,
grad heuer in der Weihnachtszeit.

Sie holt sich Bleistift und Papier
aus der Schublad schnell herfür.
Setzt sich an den Tisch sodann
und fangt wia folgt zu schreiben an:

"Liebes Christkind", schreibt's mit'm Stift
auf das Papier als Überschrift.
"Du bist allmächtig und sehr stark,
schick mir doch bitte 100 Mark!
Erfüll die Bitte einer Armen,
i wünsch an Mantel mir, an warmen.
Wann i dös Geld hätt, war dös schee,
kannt i zum Mantel kaufa geh.
I brauch'n wirklich schon sehr bald,
denn drauss'n ist es bitterkalt."

"Hochachtungsvoll" hat sie zuletzt
vor ihrem Namen druntergesetzt.
Den Briefumschlag hat's ungeniert
an das Christkind adressiert.
Den Absender auf d'andere Seit,
dös war von großer Wichtigkeit.
Sie tuat den Brieaf in Umschlag nei
und is zum Kast'n grennt a glei.
Nachdem dös alles war gescheh'n,
sah man sie froh nach Hause gehn.

Der Postler von dem Postamt acht
hat koane schlechten Augen g'macht.
So momentan is baff er g'wen,
wia er den Brieaf ans Christkind g'segn.
Des is eam ja no nia passiert,
a Brieaf an's Christkind adressiert.

Er hat sehr lange nachgedacht
und dann den Umschlag aufgemacht.
Als er den Inhalt überblickt,
den Brieaf er an's Finanzamt schickt.

Der Beamte von dera Stell
Öffnet den Brieaf sehr schnell.
Nachdem dös Schreib'n er durchgeles'n
war der Fall ihm klar gewes'n:
Man muaß ihr helfn, des is g'wiß,
schon deshalb, weil bald Weihnacht' is.

Die Kollegen von sei'm Amt,
haben mitg'macht allesamt.
Er braucht da gar net lang zu frag'n
jeder hat was beigetrag'n.
Und wias am Schluß dann festgstellt ham,
war'n 63 Mark beisamm.
Den Betrag nun ganz genau
überwies'n sie der alten Frau.

Die Freud vom Muatterl war sehr groß,
darüber Tränen sie vergoß.
Jetzt konnte sie den Mantel kaufn
und braucht nicht mehr ohne lauf'n,
und aus innerer Dankespflicht
hats's no an Brieaf an's Christkind g'richt.
Dös hat sie sich net nemma lass'n,
sie schrieb daher folgendermaßn:

"Für die hundert Mark dank' i' dir,
du hast da sehr geholf'n mir.
Doch wenn i'wieder um Geld dich bitt,
so schick mir's doch über's Finanzamt nit,
mit dene is des fei a Gfrett,
solche Lump'n trau i net,
von dene 100 Mark, s'is net derlog'n,
hams 37ge abgezogn."

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Der Adventkranz
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:07

 

 

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Der Adventkranz

(bayrische Mundart)

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Vorigs Jahr hab i mi nu gscheit g´ärgert über de teiern Adventskränz´. da hob i mir gschworn, des passiert mir heier nimma. Selbst is da Mo - hob ja gschickte Händ.

Zérst fahr i oiso aussi in´n Woid und suach Daxn. I bin a bisserl pedantisch und hob ned glei des Richtige gfundn, aba nochdem i a hoibe Stund im Unterhoiz umananda g´schloffn bin, hob i´s ghabt, meine Prachtzweigerl. D´Hosn konn i jetzt nimma braucha, de is volla Harz. Aba de war sowieso scho a bisserl zéng und de Farb hat ma eigentlich nu nia recht gfalln.

Am Parkplatz hab i dann nu mit am Förster a paar Worte - und glei drauf d´Hautfarb - gwechselt. In da Wuad muass i nacha beim Zruckstessen an kloana Baamstumpf übersehgn ham. No ja, i bin kaskoversichert - mit 1000 Euro Selbstbeteiligung!

Hoamwärts hab i na glei no an Blumendroht mitgnumma. den hots zwar bloß auf da 50 Metarolln gebn, aber mei, den ko ma oiwei wieda braucha. I hob des Kranzerl dann recht fest bundn und na hätt´s ma boid ned glangt, de Rolln mit de fuchzg Meta.

Zu am scheena Adventskranz ghört freili a, a Adventsstända. So Laubsägearbeitn hob i ois kloana Bua scho recht gern gmacht. Mittlerweile is ma natürlich fortschrittlicha und drum hob i mia glei so a kloane Tischkreissäg ogschafft. Der Verkäufa war recht freindli und hod ma ois guat erklärt. San a gar ned so teier, solche Sägn. Irgendwie muaß i bei der Erklärung, dann doch was überhört ham! Aber i muaß song, die Schwestan in der Notaufnahme san mindestens genau so freindli gwen, wia da Verkäufa. Ja und zum drittn Adventssonntag is a nacha a fertig wordn, der Malefizständer.

Insgesamt muaß i song, is mir des Werk doch recht guat gelungen. Ma hat sein Spaß dro, es is a kreative Arbat und ma spart na doch an haufa Geld, beim Selbamacha.

Nächst´s Jahr (hod mei Frau gmoant) nächst´s Jahr kannt ma vielliecht wieda oan kaffa, so an Adventkranz.

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Die kleine Versetzerin
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:06

 

 

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Die kleine Versetzerin

Mütterchen weint und Kindlein lacht,
und droben funkelt der Stern der Nacht
blicket so freundlich, als wollte er sagen:
Armer, hör' auf zu weinen, zu klagen
auch die Nacht hat ja ihr Sternenlicht
und Gott verlässt die Seinen nicht.

Mütterchen weint und Kindlein lacht,
dieweil es dem Püppchen ein Hütchen macht.
Springt dann zum Mütterchen hin und spricht:
"Ach, schau und freu dich und weine nicht,
gib mir und meinem Püppchen nun die Jause,
damit wir uns gütlich tun. Ein Stückchen Brot nur."
Da weint noch mehr das Mütterchen,
denn der Kasten Brot ist leer.

"Mein Kind, mein Kind, mein liebliches Kind
und wenn ich die Augen mir weine blind,
ich habe nichts mehr ins Leihhaus zu tragen
und morgen wird man vom Häuschen uns jagen."

Drauf senkt die Arme das Haupt auf ihr Kissen,
das Kind, es schlummert zu ihren Füßen.
Bleich, hungrig, es lacht nicht wie eh,
denn ach, der Hunger tut gar so weh.

Die Glocke verkündet den kommenden Tag
und mit dem zehnten Glockenschlag
tummeln im Leihhaus bunt herum
viel blasse Gestalten, traurig und stumm.
Das Elend, die Not, die Schuld wohl auch,
sie setzen ihr Gut ein nach altem Brauch.

Und hinter dem Schranke steht ein Mann,
man sieht ihm den Ernst des Lebens an.
Sein Antlitz ist hart, starr ist sein Blick,
barsch weist der die drängende Menge zurück:
"Geduld, nur warten, 's kommt jeder dran,
die Ordnung ruft immer nur Mann um Mann."

Drauf nimmt er prüfend Bund um Bund
und schätzt das Versatzstück mit ernstem Mund.
Er ruft den nächsten mit rauhem Wort
und schickt den andern zur Kassa fort.

Doch horch, was tönt da so zart und fein:
"Ach lieber Herr, darf ich jetzt herein?"
Der Taxator blickt auf. "Beim Himmel,
da drängt sich ein Kind durch 's bunte Gewimmel.
Was willst du, Kleine?"
"Ach Herr, versetzen."
"Was, brauchst wohl Mandeln und Zuckerbrötchen,
Pastetchen, Törtchen und Studentenfutter?"
"Ach nein, lieber Herr, nur Brot für die Mutter."
"Was, Brot, ei lass dein Versatzstück sehn!"

Dem Kind jetzt die Äugelein übergehn.
Es kann nicht sprechen, es wickelt bloß
aus dem Schürzenchen sein Ännchen, die Puppe
und reicht sie dem Herrn Taxator hinauf
und Tränlein um Tränlein perlt darauf.
dann lispelt die Kleine: "Bitt', bitt' lieber Herr,
leiht einen Gulden auf 's Püppchen her."

Dem eisernen Mann, der gewohnt zu befehln
will jetzt eine Träne aus dem Auge sich stehln.
Stumm steht er, stumm lauscht die wogende Menge
es wird ja gar vielen im Herzen zu enge.
Mit tiefbewegter Stimme der Taxator drauf spricht:
"Mein Kind, die Puppe nehme ich nicht.
Behalte dein Ännchen und bleibe ein Engel an Seele und Leibe.
Ich will für dich sorgen, du liebliches Kind,
das melde der weinenden Mutter geschwind."

Da tönet ein Jubel durch 's ganze Haus
und viele geleiten das Kind hinaus
und bringen Gaben der Mutter dar,
die, seit sie lebte, so reich nicht war.

verfasser unbekannt

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Meine Strohgeschichte
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:06

 

 

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Meine Strohgeschichte

 Es war zu Anfang der sechziger Jahre. Ich war im zweiten Schuljahr. Eines Tages im Advent kam unsere Lehrerin mit einem leeren Holzgestell und einem Karton voller Strohhalme in die Klasse. Sie stellte beides auf das Pult und erklärte uns:“ Wie wäre es, wenn ihr euch in diesem Jahr einmal besonders auf Weihnachten vorbereiten würdet, indem ihr versucht, in dieser Adventszeit besonders gut aufzupassen, nicht zu schwätzen, nicht zu stören, eben besonders gut zu sein. Wer es schafft, darf an jedem Mittag einen Strohhalm als Zeichen dafür an die Krippe legen“.

Das hörte sich gut an. Das wollte ich versuchen. So schwer konnte es ja wohl nicht sein. Doch an jedem Mittag musste ich feststellen: Du hast es wieder nicht geschafft. So verging die Adventszeit, und meine Enttäuschung wuchs. Wie gerne wäre ich auch mal nach vorne gegangen und hätte stolz meinen Halm in das Gestell gelegt. Ich glaube, ich habe es damals kein einziges Mal soweit gebracht.

Heute denke ich: Etwas stimmte an der Sache nicht. Stroh, das ist doch eigentlich nichts besonderes. Im Gegenteil! Man sagt doch: Der hat doch Stroh im Kopf! Er ist ein Dummkopf. Stroh als Zeichen von etwas, das zu nichts taugt, eigentlich unnütz ist. Ich hätte jeden Mittag einen Strohhalm in die Krippe legen zu können als Zeichen dafür, das mir auch an diesem Vormittag wieder fast nichts gelungen war.

Heute glaube ich: Jesus nimmt uns an, so wie wir sind. Er nimmt uns auch dann an, wenn wir versagen oder scheitern: im Streit mit dem Freund, mit unseren Ausreden, bei einer fünf in der Klassenarbeit... Wenn wir es vor ihn tragen, schenkt er uns jedes Mal Mut für einen neuen Anfang.

Darum wachsen an der Spitze des Strohs die Weizenkörner, die Leben schenken. Darum ruft Johannes in der Wüste, also in einer Gegend ohne Leben, nach dem Retter, dem Erlöser, der das Leben bringt.

Darum heißt es, die Steppe steht in Blüte da.

Jetzt erinnere ich mich auch an ein paar Sätze, die Johannes XXlll der von 1963- 1963 Papst war, einmal am heiligen Abend 1902, als er noch sehr jung war, aufgeschrieben hat:“ komm, Jesus, komm ich warte auf dich...Ich bin ein armer Hirt, habe nichts als einen elenden Stall, eine kleine Krippe, ein wenig Stroh. Das Stroh meiner Unvollkommenheit...Es ist alles was ich habe. Mich rührt deine Armut, und sie bereitet mir Tränen; und doch weiß ich dir nichts besseres anzubieten“.

Stefanie Olschowy

Gefunden in einem alten Adventskalender

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Adventsgeschichte
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:05

 

 

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Eines Abends im Advent, es war irgendwann vor vielen Jahren, beschloß das Christkind Weihnachten wieder einmal auf der Erde zu verbringen.
Es war lange nicht mehr dort gewesen. Der Weg zur Erde war weit und beschwerlich und er wurde auch kaum mehr begangen, außer von ein paar Engeln. Diese mußten sich ab und zu da unten umsehen, denn sie schrieben die Chronik der Erde.
Nur einer machte sich Jahr für Jahr auf den Weg, das war der Weihnachtsmann. Viel Arbeit hatte er nicht mehr, denn es gab nur noch sehr wenig Kinder, die an ihn glaubten. Für diese Kinder machte er sich besondere Mühe, denn sie waren seine Hoffnung für den Frieden der Erde.
Das Christkind konnte den traurigen Erzählungen des Weihnachtsmannes kaum Glauben schenken, "er war halt doch schon ein recht alter Mann." Auch die Chronik, welche die Engel schrieben, erschien ihm nicht wahr. "Diese Engel übertreiben doch immer wieder, ich will mich selbst überzeugen!"

So kam es, daß das Christkind am Morgen des Weihnachtstages auf der Erde landete. Es war entsetzt über all die Dinge, die es sich ansehen mußte: Leute im Geschenke-Kaufrausch - Weihnachtslieder plärren aus Lautsprechern - angespannte, gehetzte Gesichter - schlichtweg ein Durcheinander, das es früher nie gegeben hatte.
Beim Kommentar einer jungen Frau horchte das Christkind auf: "Dieses Weihnachtsgetue nervt mich, hoffentlich ist der Rummel bald vorbei!"

"Das ist es wohl", dachte das Christkind. "Die Leute tun nur noch so, als ob Weihnachten wäre, das eigentliche Weihnachtsgefühl kennen sie längst nicht mehr."

Auch abends in den Familien wurde es kaum besser. Schnell - schnell,
in die Kirche. Heute muß man da ja hin, ist doch Weihnachten - rasch nach haus, das Essen wird sonst kalt - der Teller ist noch nicht leer, schon quengeln die Kinder. Sie wollen ihre Geschenke, schließlich hat man sie lange genug neugierig gemacht. Gleich - ist es soweit - JETZT...

Dem Christkind stehen die Tränen in den Augen. So traurig war es lange nicht gewesen. Es mußte etwas tun, um den Menschen wieder echte Freude zu schenken.
Da kam ihm eine Idee: Es hatte ja noch sein Weihnachtslicht einstecken! Mit dem tröstete es im Himmel kleine Engelchen, die von ihrer Wolke gefallen waren, oder spendete Trost für alle, die traurig waren. Wieso sollte diese Licht auf der Erde nicht auch seine Wirkung tun? Rasch griff das Christkind in seine Tasche und streute Weihnachtslicht in jedes Haus. Es vergaß kein einziges.
Auf einmal wurde es überall still. Den Menschen wurde warm ums Herz. Die Erwachsenen wollten sich zuerst gegen dieses Gefühl wehren, denn sie kannten es nicht oder hatten es vergessen. Die Kinder aber, sie nahmen es sofort an. Für sie war es das Schönste, was sie je erlebt hatten.

Die Alten lächelten still. Ja, Weihnachten hatte seinen Zauber wieder, der im Laufe der Zeit verloren gegangen war.

"So etwas darf nie mehr geschehen" dachte das Christkind und ließ vorsorglich eine ganze Menge Weihnachtslicht auf der Erde zurück, bevor es sich wieder auf den Heimweg machte. Dieses besondere Licht brennt seitdem in jeder Kerze und bringt Frieden und Zuneigung, aber auch Ruhe und Nachdenklichkeit in die Häuser und Herzen der Menschen.
"Ja ja", brummte der Weihnachtsmann wohlwollend, als er das Christkind bei seiner Heimkehr empfing. "Du hast den Menschen das schönste aller Geschenke gemacht - du hast ihnen die Freude gegeben."

Damit wandte er sich um und ging zu seiner Weihnachtswerkstatt.

.



 

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Spuren im Schnee
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:04

 

 

Mitten im Wald entdeckte ich sie,
große und kleine Fußspuren im Schnee.
Ich machte mir Gedanken, wer konnte das sein?
Da, auch Schlittenspuren, die schienen zusammen zu sein.
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Nachdenklich folgte ich den Spuren im Wald.
Es wird schon dunkel und ist bitterkalt.
Sie führen mich über einen Hügel zu einem Haus.
Schaut da nicht der Weihnachtsmann heraus?
.
 
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Angekommen läd er mich freundlich ein
und ich sehe auch ein kleines Engelein.
Weihnachtlich duftend und warm ist`s in der Stube,
ich spüre einen leichten Stich in der Magengrube.
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Die Weihnachtszeit ist angekommen
und hat viele in ihren Bann genommen.
Doch immer noch gibt es Menschen in Not,
viele haben noch nicht einmal ein Butterbrot.
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Hungernde Kinder in fremden Ländern,
jedes Jahr Weihnachten, wir können nichts ändern.
Warum kommt einem das erst Weihnachten in den Sinn?
Warum nicht zu einer anderen Zeit, zwischendrin?
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Der Weihnachtsmann schaut mich traurig an,
ein Fest der Liebe und nicht das eines Kaufswahn.
Liebe kann man sich nicht erkaufen
das Gekaufte ist bald ein Trümmerhaufen.
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Weihnachten sollte Hoffnung geben und Mut.
Harmonie verbreiten, kein Hass und keine Wut,
Menschen sollen sich vertragen wieder,
nicht umsonst sind sie so schön, die Weihnachtslieder.
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Ich erwachte aus diesem schönen Traum.
Er verfolgte mich noch, als ich kaufe einen Weihnachtsbaum.
Ich wünsche euch ein harmonisches Fest,
und auch, das ihr die andern Menschen nicht vergesst.
verfasser unbekannt
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Der Pferdeschlitten
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:04

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In den Hochlands Schnee inmitten,
da fuhr einst ein Pferdeschlitten
und ein Gaul zog Spuren munter,
mal bergauf und mal hinunter.
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Leider drehte er die Runde
Tag für Tag zur vollen Stunde.
Allen Tieren, die dort wohnten,
ging das auf die Nerven schon, denn
.
 
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dieser Gaul sang immer wieder
Elvis Presleys alte Lieder,
laut und falsch war`s auch dazu
und das störte ihre Ruh.
.
 
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Krähen wurden aufgeschreckt,
Rehe hielten sich versteckt,
Dachs und Fuchs, das mußt du wissen,
wurden aus dem Schlaf gerissen.
.
 
.
Auch die Hasen sah man sprinten,
im Zickzack, und nur von hinten.
Dem Specht, der eben angefangen
ist das Klopfen meist vergangen.
.
 
.
Weil das ganze ja auf Dauer,
waren alle Tiere sauer,
was daher die Frage führte,
wer dem Gaul sich stellen würde.
.
 
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Wildschwein, Eichelhäher, Trappe,
hatten bloß`ne grosse Klappe,
und besonders die ganz Großen
machten sich gleich in die Hosen.
.
 
.
Nur das Hörnchen von der Eich`
Rief, "Ich mach das für euch."
Worauf alle Tiere lachten,
sich darüber lustig machten.
.
 
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"Was willst du denn, kleiner Wicht?
Hahaha, das schaffst du nicht!"
Doch das Eichhörnchen war schlau,
wußte, was zu tun, genau..
.
 
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Vor dem Gaul, der täglich nur
jodelnd durch das Hochtal fuhr,
hatte es sich hingeschmissen,
und dann bombardiert mit Nüssen.
.
 
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Der ging durch und blieb nicht steh`n.
Nur die Spuren sieht man noch,
vom Pferd und dem Dreikäsehoch.
.
 
.
In des Hochlands Schnee inmitten,
fährt ab nun der Pferdeschlitten
nicht mehr... sondern anderswo
und das macht die Tiere froh.
.
 
.
Das Eichhörnchen ward über Nacht,
seither nicht mehr ausgelacht.
Du siehst man kann, auch wenn man klein,
mit Köpfchen, ein ganz Großer sein.
Sonja Bartl Wien
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Heiligenschein
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:02

 

 

Heiligenschein. 20.Dezember 1856

Es wird Weihnachten!

Mein ganzes Haus riecht schon nach braunem Kuchen-

versteht sich von selbst,

nach Mutters Rezept und ich sitze sozusagen

schon seit einer Woche im Scheine des Tannenbaums.

Ja wie ich den Nagel meines Daumens besehe,

so ist auch der halbwegs vergoldet.

Denn ich arbeite jetzt abends nur in Schaumgold,

Knittergold und bunten Bonbonpapieren;

und während ich Netze schneide und Tannen- und Fichtenäpfel

 vergolde,die Frauen, d.h. meine Frau und Röschen,

 Lisbeths Puppe ausputzen, liest Onkel Karl uns die "Klausenburg"

von Tieck vor oder gibt wieder eine Probe aus den Bilderbüchern,

 die Hans und Ernst auf den Teller gelegt werden sollen.

Gestern abend habe ich sogar Mandeln und Zitronat für die Weihnachtskuchen schneiden helfen,

auch Kardamom dazu gestoßen und Hirschhornsalz.

Den Vormittag war ich stundenlang auf den Bergen in den Wäldern

herumgeklettert, um die Tannenäpfel zu suchen.

 ja, ihr hättet mich sogar in meinem dicken Wintermantel

hoch oben in einer Tannenspitze sehen können.

Jeden Morgen kommt der Postbote und bringt ein Päckchen

oder einen Brief aus der Heimat oder aus der Fremde

von Freunden.

Die Weihnachtszeit ist doch noch so schön,

wie sie in meinen Kinderjahren war.

Theodor Storm 

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Die vier Kerzen
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 22:01

 

 Vier Kerzen brannten am Adventskranz - so still,   dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

 

Die erste Kerze seufzte und sagte:”Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet aber die Menschen halten keinen Frieden.” Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch dann ganz.

Die zweite Kerze flackere und sagte:”Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.” Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.

Leise und traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort:”Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollten.” Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht erlöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte:”Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht ausgelöscht sein!”

Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte:”Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung.”

Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.

verfasser unbekannt

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Der Engel
Von weihnachtsseite, 22:00

 

..

Der Baum in der Stube leuchtete und glänzte. Über und über mit schönem Schmuck, süßen Leckereien und seidig glänzendem Engelhaar behängt.Auf der Spitze saß ein kleiner Engel aus Salzteig, den Martin noch nie gesehen hatte. Ihm schien es, als ob ihm der Engel zuwinkerte.

"Lukas, Julia, Anna kommt schnell, das Christkind war da," rief Sofie. Die Kinder betraten mit großen Augen die leuchtende Stube. Lukas ging zum Baum, berührte zart das Engelhaar. Dann blickte er zu Martin und sagte:" habe ich dir nicht gesagt, daß ich einen Engel gesehen habe, der sein Haar geschnitten hat!"

Er blickte hinauf zum Engel auf der Spitze des Baumes und flüsterte leise ." Danke lieber Engel!"

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Brauchtum vom Adventskranz
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:59

Schon aus der Antike kennen wir den Kranz als Siegeszeichen. Symbol für den keineswegs aussichtslosen Kampf des christlichen Menschen gegen das Dunkle des Lebens, soll auch der mit vier Kerzen geschmückte Adventskranz sein. Diese schöne Sitte ist übrigens ein sehr junger vorweihnachtlicher Brauch, der noch zu Beginn unseres Jahrhunderts in vielen deutschen Familien unbekannt und keineswegs der Vorläufer des Weihnachtsbaumes war. Sowohl das Grün der Zweige, als auch die Kerzen mit ihrem Licht haben symbolische Bedeutung mit einer langen Tradition. So wurden immergrüne Zweige als Schmuck schon vor gut 600 Jahren verwendet - vom Grün des Wacholder - Mistel - und Tannenzweige glaubte man, sie würden ungebrochene Lebenskraft symbolisieren, und damit Haus und Hof vor Schaden bewahren.

Die Geschichte der Kerzen reicht bis ins 14 Jahrhundert zurück - ihr Licht, so die Überzeugung der Menschen, gelte als ein Zeichen der Hoffnung, daß eine neue, hellere Zeit kommen sollte. Auf Adventskränzen gibt es Kerzen mittlerweile in ganz verschiedenen Farben, jeweils den aktuellen, modischen Trends ensprechend. Ganz traditionell wurden aber rote Kerzen verwendet, als ein Symbol für das Blut, das Jesus für die Menschen vergossen hat, als er gekreuzigt wurde.

Geht man den Spuren der wenig mehr als hundertjährigen Geschichten des Adventskranzes nach, so stößt man auf den evangelischen Theologen Johann Wichern (1808-1881) den Begründer und Bahnbrecher der Inneren Mission, der 1833 in Hamburg-Horn das "Rauhe Haus" gründete.In dieser Anstalt der Inneren Mission brannten um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die ersten Adventsleuchter.Schon für eine Andacht am 1. Advent des Jahres 1838 bezeugen die Tagebücher des jungen Wichern die Benutzung von kreuzförmig aufgestellten bunten Wachskerzen. In den 1840er wurde auf den Kronleuchter des Betsaales vom 1. Advent an jeden Tag ein Licht mehr angezündet. Für 1851 wird auch der Schmuck mit Tannengrün berichtet.

llmählich hat sich die Sitte des Adventskranzes dann von Norddeutschland weiter verbreitet, zunächst gewiss mit den im "Rauhen Haus" ausgebildeten Hausvätern. Erst in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg hat die Jugendbewegung dem Adventskranz zu seiner heutigen Verbreitung verholfen. Erst 1925, so die Überlieferung, soll ein Adventskranz zum ersten Male in einer Kölner Kirche das Warten auf das Weihnachtsfest verschönert haben. Bis heute hat sich dieser Brauch auf der ganzen Welt verbreitet.

 

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Brauchtümer im Advent
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:57

 

Brauchtümer im Advent

Die Adventszeit:
Sie wurde erstmals im fünften Jahrhundert im Gebiet um Ravenna in Italien gefeiert. Der Sonntag vor Weihnachten wurde der Vorbereitung der Geburt Christi gewidmet. Ein Jahrhundert später hielt in Rom eine Adventsliturgie Einzug. Gregor der Große setzte erstmals die Zahl der Adventszeit auf vier fest.

Der Adventskalender
Er ist nicht weg zu denken, der Zeitmesser vom ersten bis 24. Dezember. 24 Tage lang wird die Vorfreude auf das große Weihnachtsereignis gesteigert. Besonders den Kindern wird so die Zeit bis zur Bescherung versüßt: Ob Schokoladefiguren oder kleine selbstgebastelte Geschenke, der Adventskalender ist unverzichtbar.

Der Adventskranz
Früher brachten grüne Kränze oder Kränze aus geflochtenem Stroh Segen und wehrten das Unheil von allem, was grün werden und Frucht tragen soll, ab. Deshalb wurden zusätzlich goldene und rote Bänder um den Kranz gebunden: Gold als Farbe des Lichts und Rot als Farbe des Lebens. Heutzutage wird an jedem Adventssonntag eine Kerze angezündet, bis schließlich am vierten Advent alle Kerzen den Kranz erstrahlen lassen. 

Das Advenssingen 

Das Adventsingenist eine traditionelle Darbietung, häufig von Kindern und Jugendlichen ausgeführt. Heutzutage ertönen Kammermusikkonzerte, Darbietungen auf Advents- und Weihnachtsmärkten sowie vorweihnachtliche Hausmusik. Ein ganz berühmtes Adventssingen findet jedes Jahr in Salzburg statt.

In Großbritannien sieht man zu Weihnachten oft in Hauseingängen Mistelzweige hängen. Der Tradition nach muss man sich unter dem Zweig küssen, denn das bringt Glück - und in manchem Fall auch eine erfüllte Liebe oder ein Eheversprechen!

Die Tradition, einen Mistelzweig aufzuhängen, geht Jahrhunderte zurück. Schon seit frühester Zeit galt die Mistel als magische Pflanze, deren Heilkraft vor allem ein langes Leben und Fruchtbarkeit bringen sollte. Die ersten, die die Pflanze nutzten, waren Druiden. Später, im Mittelalter, wurde die Mistel über dem Türrahmen aufgehängt, um das Böse abzuwehren. Der Brauch, sich unter der Mistel zu küssen, stammt von den Römern. Für sie war die Mistel ein Symbol des Friedens. Wenn sich Feinde unter einem Mistelzweig trafen, legten sie die Waffen ab.

Erst im 19. Jahrhundert in Großbritannien wurde der Kuss unter dem Mistelzweig ein "Muss". Es gehörte sich nicht, sich zu zieren, und ungeküssten Frauen würden für das kommende Jahr ein unerfülltes Liebesleben vorausgesagt. Heute sieht man es nicht so eng. Ein Kuss unter dem Mistelzweig kann wahre Liebe, aber auch einfach Freundschaft

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Advent
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:56

 

ADVENT - Was heißt Advent eigentlich?
Viele von uns benutzen dieses Wort in der heutigen Zeit
 ohne seinen Sinn zu kennen.
Advent heißt Ankunft - Wir warten auf die Ankunft des Herrn. Auf das Kind in der Krippe.
Vier Adventsonntage lang haben wir die Möglichkeit uns auf die Ankunft des Jesuskindes - unseres Erlösers vorzubereiten.
Wenn ein Kind erwartet wird, nehmen wir uns die Zeit die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
Jeden Tag überlegen wir, desto näher die Zeit rückt, ob wir auch nichts vergessen haben für die Neuen Erdenbürger.
An das Kind das uns erlöst hat und den Weg zu unserem himmlischen Vater gebahnt hat, durch sein Leben und sterben, denken wir gerade mal in der Christmesse am Heiligen Abend, und das auch nur, weil es so Sitte und Tradition ist.
Vielleicht sollten wir einmal anfangen Advent - mit etwas Besinnung zu erleben, vielleicht gäbe es auch uns ein neues Lebensgefühlt.


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Das Zündholz und die Kerze
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:51

 

Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze.

“Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden”

“Oh, nein,” erschrak die Kerze, nur das nicht! Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt.

Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern.

Das Zündholz fragte:”Aber was willst du, dein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?”

“Aber brennen tut doch weh, und zehrt an meinen Kräften”, flüsterte die Kerze, Unsicher und voller Angst.

”Es ist aber wahr.” entgegnete das Zündholz.

“Aber das ist doch das Geheimnis der Berufung: du und ich sind berufen, Licht zu sein.

Was ich als Zündholz tun kann ist wenig. Zünde ich dich aber nicht an, so vergesse ich den Sinn des Lebens.

Ich bin dafür da, Feuer zu entfachten. Du bist eine Kerze. Du bist da, um zu leuchten und Wärme zu schenken. Alles, was du an Schmerz, Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn du dich verzehrst. Andere werden dein Feuer weitertragen.

Nur wenn du versagst, wirst du sterben!!”

Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung

“ Ich bitte dich - zünde mich an!”

“Ich bitte dich, zünde mich an!”

 

 

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Der Engel "Anders"
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:42

 

Vom Engel, der anders war

Wie ein jeder weiß, haben Engel nach allgemeinem Verständnis die Aufgabe, sich als Schutzengel für den ihnen zugeteilten Menschen nützlich zu machen.

So ein Engel war auch Anders.... Doch wie sein Name schon verrät, war er anders, als man sich einen Engel gemeinhin vorstellt.

Anders war zuständig für die kleine Marie. Marie war vom ersten Lebenstag an ein höchst eigenwilliges Persönchen. Wie hätte es auch sonst sein sollen, wenn Anders ihr Schutzengel war... Man kann sich wohl vorstellen, dass Anders und Marie vorzüglich zusammenpassten!

Schon als Marie in der Wiege lag, hatte Anders alle Hände voll zu tun. Nicht nur, dass er mindestens 2x täglich verhindern musste, dass Marie mitsamt der Wiege umkippte, weil sie nicht wie andere Babys brav darin schlief; er musste gleichzeitig auch dafür sorgen, dass sie sich nicht in ihre Zudecke einwickelte und den Vorhang über der Wiege herunterriss. Anders löste das Problem, indem er mit seiner Harfe flotte Lieder über ihrer Wiege spielte, denen sie dann mit einem fröhlichen Lachen zuhörte. Die Eltern, die Anders natürlich nicht sehen konnten, wunderten sich in dieser Zeit oft, warum das Kind so fröhliche Laute in seiner Wiege von sich gab.

Anders war nach solchen Tagen oft fix und fertig...völlig ermattet sank er auf seiner Wolke nieder, wenn Marie einmal für ein Weilchen eingeschlafen war, vergaß aber nie, den Überwachungsalarm anzustellen, damit er im Notfall gleich zur Stelle sein konnte.

Als Marie anfing mit dem Laufen, waren die Tage für Anders noch anstrengender, wie man sich unschwer vorstellen kann. Anders flog ohne Pause den halbenTag im Zickzack durch die Wohnung, um Marie vor Stürzen und Zusammenprallen mit Tischkanten und Türpfosten zu bewahren. Nicht immer war er schnell genug und Marie trug trotz allem einige Beulen davon. Gemessen mit den Möglichkeiten der Unfälle hatteer aber immer noch ein großes Erfolgskonto – von 10 Beulen verhinderte er 8, und das ist doch ein guter Schnitt, nicht wahr?

An ihrem 3. Geburtstag jedoch, da wollte Anders seinen Job kündigen – auch ein Schutzengel kommt mal an die Grenzen seiner Möglichkeiten und Anders war an diesem Tag so verzweifelt, dass er sich am Abend um eine Stelle im himmlischen Harfenorchester bewarb!

Und das kam so:

Marie erwachte, wie immer, recht früh an diesem Tag und sie spürte die knisternde Atmosphäre dieses Tages sofort. Freudig hüpfte sie aus ihrem Bett und ins Wohnzimmer, wo die Mutter schon den Geburtstagskuchen auf dem Tisch aufgestellt hatte und die Geschenke bunt darum verteilt hatte. Anders trällerte im Hintergrund ein Liedchen und begleitete es mit seiner Harfe, um Marie in friedlicher Stimmung zu erhalten. Doch er hätte sie inzwischen besser kennen müssen...aber ein Engel gibt die Hoffnung ja nie auf.

Marie packte zuerst das größte Paket aus...ein hübsches kleines Fahrrad kam zum Vorschein. Anders verschluckte sich fast vor Schreck – er ahnte, dass dieses Fahrrad ihm viel zusätzliche Arbeit bescheren würde! Marie ließ ihm gerade noch 5 Minuten Zeit, einige Vorkehrungen zu treffen, während sie die anderen Geschenke auspackte, die ungefährliche Dinge beinhalteten wie Bilderbücher, Anziehsachen und einen neuen Teddy.

Dann kletterte sie auch schon aufs Fahrrad und versuchte, in dem kleinen Wohnzimmer damit eine Runde zu fahren...was natürlich nicht so einfach war. Anders verteilte in Sekundenschnelle vor allen Schränken seine Luftkissen, doch er war nicht schnell genug...und schon hörte er einen lauten Knall und sah Marie neben dem Fernseher auf dem Boden liegen, das neue Fahrrad daneben.

Er pustete kräftig an ihre Stirn, auf der sich schon eine große Beule abzuzeichnen begann......und Maries Mama half beim Pusten und holte einen Eisbeutel für die Beule. Marie weinte jedoch nicht lange; zwei Minuten später saß sie wieder auf dem Rad, doch die Mutter überzeugte sie, erst zu frühstücken, um dann anschließend im Freien weiter zu üben.

Pause....dachte Anders, und wollte sich gerade etwas ausruhen, als er sah, dass Marie versuchte, sich von der Fleischwurst ein schönes Stück abzuschneiden – im letzten Moment schaffte er es, die Klinge etwas nach rechts zu drücken...haarscharf an Maries linkem Zeigefinger vorbei. Weil Marie Fleischwurst liebt, musste Anders diese Übung genau 5x hintereinander leisten... Fast freute er sich schon auf das Radfahren nach dem Frühstück...

Während Marie sich die Schuhe anzog, packte Anders seine Luftpolster ein, die er sicher brauchen würde und wartete schon mal an der Tür. Fast wäre er überfahren worden, als Marie das Fahrrad an ihm vorbei schob – zum Glück rettete er sich noch schnell mit einem Sprung auf die Seite.

Doch der Moment der Unachtsamkeit war schon zu viel – schon stolperte Marie mitsamt dem Fahrrad über die Türschwelle und purzelte die zwei Treppenstufen vor der Haustüre hinunter. Gerade in allerletzter Sekunde gelang es Anders, ein Luftkissen unter Maries Kopf zu schieben, damit nicht eine weitere Beule dort entstehen würde...aber sie begann dennoch furchtbar zu schreien.

Anders hatte nicht verhindern können, dass sie sich den Fuß verknackste und nun weinend neben ihrem Fahrrad stand. Die Mutter nahm sie tröstend in den Arm und Marie hörte bald wieder auf zu weinen – aber die Lust am Fahrradfahren war ihr vorerst auch vergangen. Sie humpelte zu ihrer Schaukel im Garten und Anders stützte sie dabei mit aller Kraft. Dann stellte er sich achtsam neben der Schaukel auf...

Die nächsten 10 Minuten verliefen ruhig; Marie schaukelte langsam und brav, wie es sonst nur besonders artige Kinder tun. Anders stupste die Schaukel in gemächlichem Tempo immer wieder an und hoffte, dass Marie dort lange so ruhig sitzen bliebe. Doch wir kennen Marie inzwischen – sie dachte schon über den nächsten Schabernack nach!

Plötzlich hüpfte sie von der Schaukel, das Humpeln war fast schon vergessen und sie wollte gern schauen, ob ihre Gäste vielleicht schon kämen. Doch der Garten war von einer Hecke eingefasst, die unter anderem verhindern sollte, dass kleine Mädchen einfach davon laufen können... Als Anders Maries Blick auffing, ahnte er Schlimmstes – undschon sah er sie auch gezielt in Richtung des Apfelbaumes marschieren, der ihr offenbar eine gute Aussicht über die Hecke versprach. Anders wurde nervös... wo war nur wieder diese Mutter, die ihm ja wenigstens beim Aufpassen helfen könnte... weit und breit sah er sie nicht, weil sie in der Wohnung dabei war, den Kaffeetisch für Maries Party zu decken.

Er wandte den Blick wieder Marie zu und seine Augen weiteten sich vor Schreck... Marie hatte ein Kinderstühlchen an den Baumstamm gestellt und war gerade im Begriff, den untersten Ast zu erklimmen.

Das Stühlchen schwankte dabei beängstigend und Anders überlegte fieberhaft, wie er verhindern könne, dass Marie erneut stürzen würde. Würde er zu heftig reagieren, würde Marie erst Recht erschrecken und abstürzen. Also flog er ganz leise heran und verteilte alle vorhandenen Luftkissen unterhalb von Marie auf der Wiese. Am liebsten hätte er ein Netz gespannt, doch wie sollte das so schnell gelingen, da er ja keine Hilfe hatte?

Er nahm Kontakt zur himmlischen Zentrale auf und forderte Verstärkung an – der Schutzengel von Maries Mutter antwortete nach kurzer Zeit und versprach, sofort den Alarm weiterzuleiten.

Anders vergingen die Sekunden wie Ewigkeiten. obwohl es nur einen kurzen Moment dauerte, bis die Mutter den Kopf suchend aus der Tür steckte um nach Marie Ausschau zu halten. Er beobachtete mit leiser Freude, wie die Mutter ganz blass im Gesicht wurde und einen Schrei unterdrückte. Erleichtert stellte er fest, dass sie sich richtig verhielt und, wie er zuvor, sich ganz langsam dem Baum und Marie näherte.

Doch es gab ein neues Problem: Marie war inzwischen schon so weit hinauf geklettert, dass die Mutter gar nicht bis zu ihr hin greifen konnte. Die kleine Dame winkte schon fröhlich, weil sie bereits den Weg einsehen konnte, auf dem ihre Freundin Jule mit ihrer Mama daherkam.

Durch das Winken wackelte nicht nur Marie beängstigend, sondern auch der Ast, auf dem sie stand. Anders flog ganz dicht an sie heran und breitete seine Arme mitsamt den Engelsflügeln weit aus und hüllte Marie unauffällig darin ein. Die Mutter stand ratlos unterhalbdes Astes und bat Marie inzwischen flehentlich, doch wieder herunter zu kommen. Das tat Marie dann auch, da sie ja Jule begrüßen wollte, die inzwischen das Gartentor erreicht hatte.

Anders und die Mutter hielten die Luft an, aber Marie erreichte den festen Boden diesmal unversehrt – beide seufzten erleichtert auf.

Gerade wollte Anders sich frohgemut seine Harfe greifen, um ein lustiges Danklied zu klimpern – da tat es einen Knall...und der unterste Ast, den Marie soeben verlassen hatte, krachte herunter... OH WEH....da hatten sie aber alle gerade noch mal Glück gehabt! Doch sie hatten sich zu früh gefreut... schon tat es einen weiteren Knall – und Marie lag schreiend am Boden vor dem Gartentor, gegen das sie mit voller Wucht gerannt war.

Anders tat nun etwas, das ein Engel normalerweise nicht tun darf – er fluchte laut und fürchterlich!

Irritiert schauten alle in seine Richtung – für die Menschen, die ihn ja nicht sehen konnten, hörten sich seine Verwünschungen sehr seltsam an... Nur Marie erkannte ihn; sie hörte zu weinen auf und lächelte ihm zu. So ein kleines Persönchen, doch sie wusste genau, warum Anders so verzweifelt war – und sie nahm sich fest vor, Anders heute keinen weiteren Kummer mehr zu machen. Dass sie die ganzen Katastrophen ja nicht absichtlich tat, um Anders Arbeit zu verschaffen, tat ihrem guten Vorsatz keinen Abbruch.

Inzwischen waren auch Kerstin und Anna angekommen mit ihren Müttern und fröhlich schwatzend gingen alle ins Wohnzimmer, wo die Mutter einen bunten Kaffeetisch hergerichtet hatte.

Anders hoffte, dass es nun endlich auch für ihn eine Pause geben würde. Er setzte sich hin, um seine Harfe zu polieren, doch aus den Augenwinkeln behielt er Marie unter Beobachtung. Man konnte ja nie wissen....

Und da passierte es auch schon! Marie hatte die Kerzen ihrer Torte eben ausgeblasen und sich dabei ein wenig weit vorgebeugt, als sie das Gleichgewicht verlor....und kopfüber in der Torte feststeckte.

Anders hatte keine Chance gehabt, auch nur ansatzweise zu reagieren – ihm blieb lediglich noch, ihr die Sahne aus den Nasenlöchern zu pulen, damit Marie nicht noch erstickte an der Torte... während diese verdutzt, doch auch vergnügt ihren Zeigefinger nahm und die Sahne von ihrem Gesicht damit abkratzte und den Finger dann genüsslich abschleckte.... während Anders verstohlen auf die Uhr blickte und überlegte, ob nicht bald Schlafenszeit wäre...

So langsam ging ihm die Puste aus...auch ein Schutzengel braucht hin und wieder einmal ein wenig Verschnaufpause.

Oh – noch 4 Stunden galt es zu überstehen, bis Marie ins Bett gehen würde... Reichlich Zeit für weitere Katastrophen, dachte Anders verzagt...

Die nächste halbe Stunde verlief für Anders jedoch recht friedlich. Nachdem Marie von ihrer Mutti ordentlich gesäubert worden war, saß sie wieder vergnügt bei ihren Freundinnen am Kaffeetisch und schaufelte Torte in sich hinein.

Danach gingen alle hinaus in den Garten, um   Verstecken zu  spielen.

Anders hockte sich auf den Apfelbaum, damit er einen guten Überblick behielt. Die Schutzengel der anderen Kinder saßen auf den Ästen neben ihm und leise unterhielten sie sich, ohne jedoch ihre Schützlinge aus den Augen zu verlieren. Die Mütter saßen fröhlich schwatzend auf der Terrasse, während die Kinder sich mit ihrem Versteckspiel eine Weile beschäftigten.

Nach einiger Zeit kam Jule jedoch weinend zu den Müttern:

"Wir finden Marie nihiicht...." schluchzte sie. Anders schrak aus seiner Plauderei hoch und blickte suchend umher – doch auch er konnte Marie nirgends entdecken. Entsetzt flog er höher, um mehr zu sehen – und sah Marie lustig auf dem Bürgersteig in Richtung Seerosenteich marschieren... I

hm stockte vor Entsetzen der Atem –WIE sollte er den Müttern sagen, wohin Marie unterwegs war?? Er sandte einen verzweifelten Hilferuf nach oben und hörte kurz darauf, wie Kerstins Mama rief: "Das kleine Gartentor steht offen!"

Erleichtert sah Anders, wie Maries Mutti durch das kleine Tor in der Gartenhecke rannte und er flog schnell hinter Marie her, die schon am Seerosenteich angekommen war, wo sie versuchte, sich mit ein paar Gänsen und Enten anzufreunden, die sich am Ufer sonnten.

Als eine Ente ins Wasser watschelte und davon schwamm, wollte Marie ihr folgen, um mit ihr zu spielen. Anders stellte sich vor ihr auf und blies ihr so heftig ins Gesicht, dass sie erschrak...und erst mal stehen blieb... Er blickte sie streng an und schüttelte den Kopf. Marie zögerte weiter zu gehen. Sie war wohl an Anders Anwesenheit gewöhnt und wunderte sich nicht darüber – doch so streng wie heute hatte sie ihn noch nie erlebt. Sie war noch am Nachdenken, als ihre Mutter den See erreichte...und in dem Moment wurde ihr bewusst, dass alle ihre Gäste daheim auf sie warteten, um mit ihr zu spielen. Freudig lief sie ihrer Mutter entgegen und ging ohne Probleme mit ihr zurück – Anders atmete auf.

Die Feier näherte sich langsam dem Ende. Die Kinder saßen nun fröhlich im Garten und jedes hielt ein Stockbrot in ein kleines Lagerfeuer. Mit roten, aufgeregten Gesichtern drehten sie langsam ihre Stöcke und sangen dazu lustige Lieder.

Niemand bemerkte, dass Maries Augen schon wieder so unternehmungslustig zu funkeln begannen...außer Anders! Aber er hatte keine Ahnung, was sie wohl vorhatte... Marie plante jedoch gar nichts Böses...kleine Kinder machen noch nicht bewusst unartige Dinge... Doch sie begann ein bissel zu frieren, denn es war ein anstrengender Tag gewesen und sie wurde nun müde.

So rutschte sie immer ein wenig näher an das Feuer heran, um sich zu wärmen. Dabei bemerkte keiner, dass ihre Schuhe der Glut bereits sehr nahe kamen. Als Anders es entdeckte, packte ihn die Verzweiflung: WIE sollte er nun seinen kleinen Schützling wieder retten? Schweißperlen standen ihm auf der Stirn...er blickte entsetzt umher, als er das Limonadenglas in Maries Hand sah... Schnell gab er dem Glas einen Stoß, so dasses Marie aus der Hand fiel. Die Mütter schraken auf und erschrocken eilte Maries Mutter herbei, als sie merkte, wie nah die Kleine am Feuer gesessen hatte. Das war gerade noch mal gut gegangen – nur der rechte Schuh von Marie war ein wenig angekohlt...

Als sich eine halbe Stunde später alle Gäste verabschiedet hatten, war Anders froh, denn Marie würde nun gleich schlafen gehen. Inzwischen war ihr Papa heimgekommen, der sie noch badete und ins Bett brachte, während die Mutter aufräumte, was von der Party noch übrig war. Anders sah mit Freude, dass Marie völlig erschöpft im Bett lag und dass ihr nun die Augen zufielen – nun endlich würde auch er ein paar Stunden Erholung finden, die er sich nach diesem Tag auch redlich verdient hatte. Und er hoffte nur, dass der nächste Tag etwas weniger stressig werden würde...

Glaubst DU, dass sich seine Hoffnung erfüllen

verfasser unbekannt

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Es war ein kalter Wintertag
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:42

 

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Es war ein kalter Wintertag .
Schnee lag in den Strassen und auf den  Dächern, und Eisblumen zierten die Fensterscheiben. Die Leute eilten durch die Gassen und über die Plätze, als ob sie es besonders nötig hätten, in die warme Stube heim zu kommen, und gar Mancher bezahlte die Eile mit einem Falle auf den mit Glatteis überzogenen Pflastersteinen.

Unter denen, die es besonders eilig hatten, war auch der Briefträger, der Mann mit der ledernen Tasche, aus der er gleichmütig und unbewusst gute und böse Nachrichten austeilt, wie ihr ja wohl alle schon bemerkt haben werdet; so dass die Erwachsenen manchmal nach der Lesung eines Briefes entweder recht froh, oder mitunter auch so traurig wurden, dass sie von dem Spiele und Plaudern mit euch nichts mehr wissen wollten.

An diesem Sonntagmorgen hatte der Briefträger unter den vielen großen, mehr oder minder wichtigen Briefen auch einige ganz winzige, auf deren Umschlag sich die auffallend steifen und in die Länge gezogenen Buchstaben wie Soldaten ansahen. So oft er eines dieser Briefchen in eine Stube befördert hatte, hörte man einen frohen Aufschrei , ein rasches Ab- und Zulaufen und eine gewisse Bewegung, die sich erst beschwichtigte, nachdem die lieben Mütter bittenden Kindern eine frohe Zusage gemacht hatten.

Die Briefchen waren alle ziemlich gleichlautend und da mir ein kleines Vögelchen den Inhalt verraten hat, will ich euch denselben mitteilen.
Da stand zu lesen: "Meine liebe Freundin!
                                Da am Sonntag mein Geburtstag gefeiert wird, hat meine Mutter mir erlaubt,
                                 alle meine liebsten Freundinnen einzuladen. Bitte, komme auch du, bringe aber
                                 auch deine liebe Puppe mit. Du weißt vielleicht, wie sehr ich meinige liebe und
                                 ich denke, es wird sie auch freuen, wenn so viele von ihresgleichen zusammenkommen.
                                 Es grüßt dich herzlich
                                 deine Helene."

Die kleine Briefschreiberin ahnte wohl nicht, dass sie manche der Eingeladenen durch ihre Bitte wegen der Puppe in Verlegenheit bringen würde. Da war zuerst die hübsche Grete, der es nie gelang , in ihrem Puppenköfferchen Ordnung zu halten. Ach, es war ein bunter Seidenstrumpf und ein weißer Wollstrumpf vorrätig, die durchaus nicht zueinander passen wollten, und hätte das jüngere Schwesterchen nicht mit niedlichen Gamaschen ausgeholfen, so hätte Gretchens Puppe wohl Zuhause bleiben müssen. Es war ohnehin nicht recht paßlich, dass die Gamaschen zu einem Sommerkleide angezogen werden mussten, da es aber das einzige war, dass sich leidlich sehen lassen konnte, musste es wohl gut sein.
Auch die sonst so muntere Ella war über die Puppenfrage ganz verlegen, denn sie hatte kürzlich, als ein Hütchen, das sie mit vieler Mühe  aufgeputzt, der Puppe nicht auf dem modernen Chignon sitzen wollte, in einem leider bei ihr nicht seltenen Zornesanfall die Arme zur Erde geworfen. Nun war die Nase in bedenklicher Weise verletzt worden, und hätte Mamas Stubenmädchen nicht auf die neue Mode hingewiesen, dass man verschleiert im Zimmer sitze, so wäre die arme Puppe gar nicht präsentabel gewesen.
In der größten Verlegenheit aber war die kleine Stefanie. "Die Puppe!" seufzte sie, "als ob man nur eine Puppe hätte! Ich habe doch erst zum letzten Weihnachtsfest sechs kleine Gliederpuppen, eine Kofferpuppe und eine Braut erhalten. Die Kofferpuppe ruft so niedlich "Papa, Mama!" und die Braut sieht dagegen so prächtig aus. Welche soll ich nun mitnehmen?" Nach langer Anfrage im Hause wurde beschlossen, die Braut mitzunehmen, da gewiss keine schönere Puppe in der ganzen Stadt zu finden sein werde.

Betrachten wir nun ein wenig unser Geburtstagskind, die liebe Helene.
Sie hatte gebeten, recht zeitig angekleidet zu werden, damit sie dann ungestört alles für ihre Gäste vorbereiten könne. Über das saubere  Kleidchen wurde eine Schürze geworfen und nun ging es an die Arbeit. Obgleich der Puppenwinkel nett aufgeräumt war, wurde doch jeder Gegenstand mit einem Tüchlein rein abgewischt und an seinen Ort gestellt. Auf dem runden Tischchen, vor dem Sofa, das mit einem Reste vom Mamas Möbelstoff bezogen war, fand das hübsche goldberänderte Service seinen Platz. Der gute Vater hatte es vor zwei Jahren aus Karlsbad gebracht und es fehlte noch kein Stück davon. Auf jedes Tellerchen kam ein winziges Zuckerplätzchen und in jedes kleine Glas ein Tröpfchen Limonade. Nachdem alles sorgsam vorbereitet war, sollte die Puppe an die Reihe kommen. Die Puppe!

Helene hatte in Wahrheit nur eine einzige Puppe, namens Rosa, die sie aber unendlich liebte, eben weil sie ihre Einzige war. Sie hatte dieselbe zu ihrem zweiten Geburtstage bekommen, so dass Rosa heute ihren siebenten feierte, da ihre Herrin neun Jahre alt wurde. Wenn das kleine Mädchen anfänglich beim Waschen und Ankleiden ungebärdig sein wollte, wurde die Puppe vor sie hingestellt und die Mutter sagte ihr, sie wolle ihr doch kein böses Beispiel geben. Da lächelte der schon zum Weinen verzogene Mund, und die erste Lehre der Selbstbeherrschung war errungen.
An schlimmen Tagen, wenn Fieber die Wangen rötete, wenn der Umschlag um Hals und Stirne lästig wurde, wieder war es Rosa, die geduldig bei der kleinen Kranken ausharrte, an deren Mund der Löffel mit der bitteren Medizin zuerst gefüttert wurde, und die manchmal noch im heilbringenden Schlafe fest an die Brust gedrückt wurde. Und als Helene lernte, da saß die Puppe auch als treue Gefährtin nebenan, und ihr wurde das erste kleine Geschichtchen vorgelesen.
Nun war freilich nicht mehr so viel Zeit für das fröhliche Spiel frei; Lehrstunden und Aufgaben folgten aufeinander und nur die Abendstunden gehörten mehr der Erholung. Nun regten sich schon die geschickten Fingerchen zur Handarbeit, und manches neue Kleid zeugte von den Fortschritten, zu denen der Wunsch, für Rosa nähen zu dürfen, nicht am wenigsten beigetragen hatte.

Heute, am doppelten Geburtstage, sollte Rosa besonders nett angekleidet werden. Frische Wäsche, blendend weiße Strümpfchen, nette Stiefelchen wurden angelegt. Dann kam das neue blaue Ballkleidchen, darüber die Latzschürze, denn die Hauspuppe muss Hauskleidung haben. Die blonden Haare im Netzchen eingerollt, noch rasch ein blaues Stirnband, nun war es hohe Zeit, denn es wurde eben an der Glocke gezogen, und die kleinen Gäste erschienen der Reihe nach mit ihren Begleiterinnen.

Was war das für eine seltsame Gesellschaft, nämlich die Puppen, denn die kleinen Mädchen sahen so ziemlich alle gleich aus, wie ihr euch wohl vorstellen könnt. Da war Gretchens ziemlich herausgeputzte Puppe, nur die Gamaschen, die leidigen Gamaschen wollten nicht zu dem hellen Kleide passen.
Und Ellas arme Verwundete hatte ein schwarzes Spitzenendchen fest um Stirne und Nase gebunden, was ihr ein recht steifes Ansehen verlieh.
Eine andere Kleine hatte einen Jäger gebracht, dem das Steirerhütlein gar keck auf dem Kopfe sass und dem der Stutzen so unbequem über der Schulter hing, dass er sich nirgends anlehnen konnte.
Neben ihm stand eine Bierländerin, fest eingenäht in schwarzem Zeug, den Obstkorb auf dem Kopfe; die beiden freilich nur zum Anschauen gut, denn was soll man mit einem Jäger anfangen, dem man das Gewehr nicht losmachen kann, oder mit der aus Hamburg herkommenden Korbträgerin, die kein Glied regen darf, damit der auf dem Kopfe angeklebte Korb nicht herabfalle?

Auch ein Wickelkind erschien, als aber ein kleines Mädchen die rosenfarbene Bandschleifen am Steckkissen lösen wollte, erklärte die Besitzerin, das erlaube die Mama nicht. Nun frage ich euch, wie kann man ein Baby lieb haben, dass man nicht nach Herzenslust an- und auskleiden darf?
Nun erschien ein gar merkwürdiger Gast, eine Pariser Puppe, die man mittels eines Räderwerkes zum Laufen bringen konnte. sie rannte durch volle fünf Minuten wie närrisch im Kreise herum, plötzlich gab es eine Ruck, - Rrrrr - da lag sie, und ihre undankbare kleine Besitzerin hätte sie liegen lassen, wenn nicht Helenchen mit ihr Mitleid gehabt hätte und ihr einen Platz auf dem Sofa zugewiesen hätte.

Zuletzt kam Stefanie mit ihrer Braut, und ich muss gestehen, dass man nicht leicht eine schönere Puppe sehen konnte. Das Atlaskleid mit langer Schleppe musste vorsichtig gehoben werden, bis man ihr auf dem Sofa neben der Pariserin Platz machen konnte; der Schleier wallte bis zu den weißen Seidenschuhen nieder, ein Myrthenkranz zierte das Lockenköpfchen und die fein behandschuhte Hand hielt einen weißen Strauss.

 

Keines der kleinen Mädchen hatte je eine solche Herrlichkeit gesehen und die Laufpuppe ward ganz darüber vergessen. Es ist mir leid, sagen zu müssen, dass sich in manchen Herzchen ein böses Gefühl des Neides regte; ich nenne euch keine Namen, denn über so traurige Dinge soll man nicht viel sprechen. Dass es nicht die kleine Helene war, glaubt ihr mir sicher; im Gegenteil sah sie trotz der zerstreuenden Gesellschaft gar oft auf ihre Rosa und hätte gern gewusst, ob der Liebling wirklich etwas bei dieser ihm zum Gefallen vernastalteten Puppengesellschaft empfinde.

Wie der Nachmittag verging, könnt ihr euch selbst vorstellen. Es wurde zuerst der Puppenwinkel sorgfältig durchstöbert, was nicht gerade zu seinem Vorteil war, dann erhielten die Gäste reichlich Erfrischungen. Zuletzt fand ein munteres Pfänderspiel statt und als es vom Turme acht Uhr schlug, kamen Diener und Dienerinnen, hüllten Mädchen und Puppen mehr oder minder sorgfältig ein und bald war es still in Helenes nettem Zimmerchen.

So müde die Kleine auch war, sie ließ es sich doch nicht nehmen, ihr Spielzeug in die schönste Ordnung zu bringen, die liebe Rosa auszukleiden und zu Bette zu legen, bevor sie selbst zur Ruhe gehen wollte.
Tut ihr das auch, meine Lieben?
Wie erstaunt war aber Helene, als sie bei einem zufälligen Blick auf das Sofa die schöne Braut ganz geduldig  in der Ecke lehnen sah. Stefanie hatte sie vollständig vergessen, was man wohl einem Mädchen verzeihen kann, das erst zur letzten Weihnacht sechs Gliederpuppen bekommen hatte und noch von früher eine Tirolerin, einen Matrosen und eine Anzahl anderer mehr oder weniger kostbarer Puppen besaß, so dass es ihr auf eine nicht ankommen konnte.

Nun hättet ihr Helenes Verlegenheit sehen sollen! Das Gastrecht gebot, der armen Verlassenen eine bequeme Ruhestätte anzubieten, Rosa aber lag schon sanft gebettet und durfte nicht gestört werden. In der Ungewissheit, was sie tun solle, wollte Helene wenigstens anfangen, die Braut zu entkleiden, aber leider war alles fest an den Körper genäht und bei näherer Besichtigung überzeugte sich das gute Mädchen, dass nicht das Geringste für die Bequemlichkeit der armen Puppe geschehen könne, wenn nicht der ganze kostbare Putz gestört werden sollte. Nun wurde sie behutsam auf das Sofa gelegt, ein Kissen unter ihren Kopf geschoben, eine Decke sorgsam über sie gebreitet und dann erst suchte das Geburtstagskind sein Lager auf.

Bald herrschte die tiefste Ruhe im Hause. Helenes Wangen röteten sich im Schlafe, gleichmäßig hob und senkte sich ihre Brust und kein Traumgebilde störte ihre Seele, bis es vom Turme zwölf Uhr schlug.
Nun begab sich etwas Seltsames, dass ich euch mit bestem Wissen nicht erklären kann. Träumte die Kleine, oder war es Wirklichkeit, dass sich mit dem letzten Schlag der Mitternachtsstunde die beiden Puppen, die eine in ihrem Bettchen, die andere auf dem Sofa, zu dehnen und zu strecken begannen? Ja noch mehr des Wunders, die Braut, der es vermutlich in dem leichten Anzuge kalt geworden, nieste so heftig, dass Rosa in die Hohe fuhr und fragte: "Wer ist da?"
"Ach, " antwortete die Andere "ich bin es, der die Nacht so lange wird wie der Tag, immer fest eingenäht in dem engen Kleide und mit dem Kranze auf dem Kopf, den ich mir gerne herabreißen würde, wenn ich nicht fürchtete, dass die Schuld auf die kleine Helene fällt, die wirklich ein gutes Kind ist und mir es so bequem gemacht hat, wie ich es noch nicht gehabt, seit ich Braut geworden."
"Möchtest du mir nicht sagen, wie du heißt?", fragte Rosa. "Wenn ich das nur selber wüsste," antwortete die Puppe ärgerlich.

"Siehst du, meine früheste Erinnerung reicht dahin, dass es mir wie ein Ruck durch den Körper ging und ich mich auf einem großen Tisch fand, wo eine Anzahl von kleinen Köpfen neben einer gleichen Menge von kopflosen Leibern lagen. Wie nun der Reihe nach aus den beiden Bestandteilen je eine Puppe wurde, dachte ich mir, der Ruck sei wohl dadurch entstanden, dass Körper und Geist zusammenkamen, wodurch ich eine vollständige, zu Leid und Freud befähigte Puppe geworden.
Ich glaube, die Menschen nennen das Geburt und ich bin gutmütig genug, ihnen zu wünschen, dass sie sich als Neugeborene behaglicher fühlen mögen, als das bei mir der Fall war.
Nun, da lagen wir, blonde und braune Puppen mit langen Flechten oder kurzen Löckchen und es erschien mir schwer, etwas Besonderes an einer von uns zu finden. Es muss aber doch ein Unterschied gewesen sein, denn eine unangenehme Person, die uns mit ihren mageren Fingern schonungslos durcheinander warf, klebte endlich einer jeden ein Zettelchen , auf die Brust, das, wie ich später merkte, unsere künftige Bestimmung enthielt.

Ein schlank geratenes Persönchen mit sanftem Ausdruck in den Zügen wurde mit dem Worte NONNE versehen. Ich sah sie später in einem schwarzen Tuchhabit, das im Sommer warm genug sein muss und einer Schleierbinde über der Stirne.
Eine kleine Dicke erhielt die Aufschrift BÄUERIN; auch mit ihr traf ich im Laden des Spielwarenhändlers zusammen, und sie klagte mir bei unserer Mitternachtsplauderstunde, die ein wahres Glück für uns Puppen ist, dass es ihr furchtbar beschwerlich sei, Tag und Nacht mit dem Graskober auf dem Rücken dastehen zu müssen. So erhielt jede von uns ihre Bestimmung , bis die Reihe an mich kam und ich, vermutlich weil ich unleugbar sehr hübsch bin, zur Braut erwählt wurde. In meiner Unerfahrenheit war ich recht froh, als mich eine bleiche, vergrämte Arbeiterin in Seide und Spitze einhüllte.
Ich war auch sehr bald fertig, denn Weihnachten war vor der Tür und da nähte so ein armes Mädchen Tag und Nacht hindurch, um zu rechter Zeit das Bestellte abliefern zu können. Nun da lag ich in einem sauberen Karton, neben all den vornehmeren Puppen im Laden, während das gemeine Volk in Kattun und Leinen Tag und Nacht auf kleinen Stöckchen auf Käufer warten musste.
Endlich wurde ich abgeholt und ich darf nicht leugnen, dass es mich freute, als mich ein baumlanger Diener in einen schönen Wagen hob und ich am Abend unter einen mit glänzenden Lichtlein besteckten Tannenbaum gelegt wurde.
Leider war dies meine letzte gute Stunde, denn das kleine Mädchen, dem ich beschert wurde, scheint keine rechte Freude an mir zu haben und ich werde entweder tagelang gar nicht beachtet, oder es bindet mich ein kleiner Junge auf sein Schaukelpferd und schleudert mich hin und her, dass es ein Wunder ist, wie noch Kranz und Schleier auf dem Kopfe halten.
So richtig gemütlich ist es mir erst heute geworden, wo mich deine kleine Mama auf dem Sofa bettete. Nun erzähle mir aber auch, wie es mit dir herging?"

"Ich muss dir sagen," antwortete Rosa, "ich habe es wahrhaftig immer gut gehabt. Den gewissen Ruck, über den du dich beklagst, habe ich wohl auch noch in Erinnerung, das ist aber schon lange her und er wurde möglichst sacht vorgenommen.
Es war die Mutter meiner Mama Helene, die diese notwendige Operation an mir vollzog, und sie tat es hübsch langsam. Dann kleidete sie mich nach und nach an, so wie ein Stück meiner Bekleidung nach dem anderen fertig wurde, und sah mich dabei mit glücklichem Lächeln an. Einmal zeigte sie mich sogar ihrem Gatten, der lachte sie und mich aber aus.
Wenn Helenchen dann ins Zimmerchen trippelte, wurde ein Tuch über mich geworfen, und als ich endlich fertig war und der Kleinen als Geburtstagsgeschenk in die bittend emporgehobenen Arme gelegt wurde, da ward ich so geherzt und liebkost, wie ein Kind im Mutterarm.
Nun bin ich schon lange im Hause, bekomme zu Weihnachten und zum Geburtstage immer ein neues Einrichtungsstück oder etwas für meine Toilette und hoffe auf ein recht ruhiges Alter, denn ich bin die einzige Puppe geblieben , und wenn meine Helene groß wird, hebt sie mich gewiss zum Andenken an die Freude, die ich ihr bereitet habe, sorgfältig auf."

Eben wollte die Braut etwas erwidern, da schlug es Eins. Die Puppenplauderstunde war vorüber - leblos sanken sie auf ihre Lagerstätten zurück.

Am Morgen erzählte Helene ihrer Mutter, es habe ihr geträumt, dass die beiden Puppen die Nacht über allerlei närrisches Zeug gesprochen hätten. Die Mutter erklärte, das sei die Folge des unter so vielen Puppen verbrachten Nachmittags gewesen. Dann wurde die Braut in ein Tuch gewickelt und fortgeschickt, ohne dass jemand ahnte, dass sie sich dabei etwas denken könnte.

Warum ich euch, meine kleinen Freundinnen, diese Geschichte erzählt habe?
Ja seht, einige von euch haben vielleicht eine recht in Unordnung geratene Puppe; bittet also eure guten Mütter um etwas Zeug und richtet sie sorgfältig her, damit ihr wieder Freude daran habt und euch vor dem Gedanken nicht fürchten müsset, dass sich die Puppe vielleicht um Mitternacht über euch beklage.
Ihr anderen aber, denen mit diesen Blättern auch viele andere schöne und nützliche Dinge beschert wurden, haltet Umschau unter eurem Überflusse. Bittet eure Mütter, von den vielen Puppen, die ihr besitzt, armen Kindern, die sich an einer einzigen so herzlich erfreuen würden, die meisten schenken zu dürfen.
Glaubt mir, die EINE Puppe, für die ihr nähet und kochet, die ihr am Morgen nett ankleidet und am Abend sorgfältig zu Bette bringet, wird euch mehr Freude bereiten als all der Überfluss.
Und seid ihr einmal erwachsen, so wird sie euch ein eben so liebes Andenken an die Kindertage sein, wie Helene ihre Rosa.

 

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Die Legende vom Kornwunder
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:41

 

 

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Alles nur Stroh?
*
Schaut euch einmal Stroh an,
nehmt es in die Hand,
schließt die Augen,
werdet still,
versucht, die Länge zu spüren,
die Temperatur,
die Festigkeit,
das Gewicht.
Nun öffnet die Augen,
sprecht über das,
was ihr erfühlt habt.
Früher war dieser Halm einmal grün.
Vielleicht war es ein Getreidehalm
mit einer Ähre,
Körner für Mehl,
Mehl für Brot.
Schaut in den Halm hinein.
Er ist hohl.
Luft ist darin.
Er ist wie eine Röhre gebaut.
Das macht ihn fest.
Aus Stroh kann man viel machen.
Was fällt euch ein?
Strohkränze,
Strohmatten,
Strohteppiche,
Strohdächer,
Strohbetten
und schließlich Strohsterne!
Also: Alles nur Stroh?
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Die Legende vom Kornwunder

 Es war zu der Zeit, als Nikolaus Bischof in der Stadt Myra war. Eine lange Trockenheit hatte den Boden ausgeglüht und jedes grüne Kraut verdorren lassen. Seit zwei Jahren hatten die Menschen in der ganzen Gegend kein Korn mehr ernten können. Anfangs waren noch Handelsschiffe über das Mittelmeer in den Hafen  gesegelt, doch als es in Myra nichts mehr zu handeln gab, blieben sie weg. Bald waren die Vorräte aufgezehrt, und der Hunger klopfte an die Türen. Auch für die Schafe und Ziegen gab es kein Futter mehr. So wurde ein Tier nach dem anderen geschlachtet, und ihr Fleisch nährte die Menschen noch eine Weile.

Tobias, ein Junge von zehn Jahren, besaß einen jungen Esel. Er hatte ihn stets gut gefüttert und täglich gestriegelt. Aber nun war das Tier abgemagert und struppig, und seine Rippen stachen spitz unter dem Fell hervor. Beharrlich hatte sich Tobias geweigert, den Esel schlachten zu lassen, obwohl auch ihn der Hunger quälte. Eines Tages ging er mit dem Esel zum Hafen und starrte auf das Meer. „Irgendwann muss doch ein Schiff kommen“, flüsterte er. Und dann war es ihm, als ob er im Sonnegeflimmer über den Wellen rote Segel sähe. Erst glaubte er, dass der Hunger ihm Wunschbilder vorgaukelte, aber es näherten sich wirklich  der Schiffe heran und segelten mit dem Abendwind in den Hafen von Myra ein.

Inzwischen hatten sich viele Menschen am Hafen versammelt und schauten und hofften darauf, dass ihr Schicksal sich wende. Tatsächlich waren die Schiffe bis oben hin mit Korn beladen und lagen tief im Wasser. Der Bürgermeister trat dicht an eines  der Schiffe heran und rief:“ seit Wochen leiden wir große Not . Gebt uns von dem Korn, Kapitän, damit wir nicht Hungers sterben müssen.“

Doch der Kapitän befahl seinen Matrosen, die Sperre und Bögen zur Hand zu nehmen.

„Jeden, der den Schiffen zu nahe kommt, werden wir töten. Ich kann euch nicht einen einzigen Sack Korn von der Ladung überlassen. Das Korn gehört dem Kaiser in Byzanz. Jeder Sack wird gezählt, sobald unsere Schiffe ihr Ziel erreichen. Wenn ich etwas weggebe, dann wird der Kaiser mich für den Rest meines Lebens in den Kerker werfen lassen.

                                                      Hat nicht unser Bischof Nikolaus schon manchen harten Menschen bewogen, anderen zu helfen? Dachte Tobias. Er wollte zum Haus des Bischofs laufen und ihm von den Kornschiffen im Hafen berichten, doch der Esel sträubte sich, auch nur einen Schritt von den Schiffen wegzugehen, denn er hatte das Korn gewittert. Da ließ der Junge das Tier zurück und rannte los. Als der Bischof hörte, was sich ereignet hatte, fasste er den Jungen bei der Hand. Schnellen Schrittes ging es zum Hafen.

Sie standen sich feindselig gegenüber, die Matrosen mit ihren Waffen und die hungernde Meute. „Ich kann die Leute nicht mehr lange zurückhalten“, sagte der Bürgermeister zu Nikolaus. „Sie werden vor lauter Verzweiflung die Schiffe zu stürmen versuchen.“

„Dann wird viel Blut fließen“, antwortete der Bischof. Er kletterte auf eine Holzkiste und rief den Menschen zu:“ habt noch ein wenig Geduld! Ich werde mit dem Kapitän reden.“

„Komm an Bord, wenn du mit mir sprechen willst“, sagte der Kapitän. Wieder fasste der Bischof die Hand des Jungen.

„Nein“, sagte der Kapitän zu Nikolaus. „Nur du allein sollst auf das Schiff kommen!“

„Fürchtest du dich vor einem Kind?“ fragte der Bischof.

Da ließ der Kapitän es zu, dass auch Tobias seinen Fuß auf die Planken setzte.

Der Esel lief dem Jungen nach. Der Kapitän lachte und. rief  seinen Leuten zu:“ Drei Esel an Bord. Und wenigstens zwei

 Von ihnen sollten wissen, dass ein guter Kapitän nichts von seiner Ladung abgeben darf.“

Nikolaus sagte zu ihm:“ Schau dir den jungen genau an. Er besteht nur noch aus Haut und Knochen. Hilfst du nicht, dann wird er, dann werden wir alle sterben“.

„Das ist wohl schlimm“, gab der Kapitän zu. „Aber es gilt, mein eigenes Leben zu retten. Falls ich später nur einen einzigen Sack Korn zu wenig auslade...“

„Ich weiß es“, sagte Nikolaus. „Aber ich verspreche dir, soviel du uns auch abgibst, nichts, nicht ein einziges Körnchen wird an deiner Ladung fehlen“.

„Die Zeiten, in denen unser Herr Jesus über die Erde ging und Wunder wirkte, die sind längst vorbei“, antwortete der Kapitän.

 „Um Jesu willen, lass uns den Versuch wagen. Einige Männer sollen die Säcke von deinem Schiff an Land tragen und nahebei stapeln. Deine Matrosen mögen das Korn bewachen. Es wird nicht das geringste im Schiffbauch fehlen, sonst, ich schwöre dir, werde ich, der Bischof von Myra, selbst Sack um Sack zurücktragen“.

„Das will ich sehen“, rief der Kapitän und lachte. Er wandte sich an Tobias und sagte:“ he du, setze dich an den Schiffsrand. Deine Füße reichen gerade bis an den Wasserspiegel. Ihr dürft einige Säcke Korn nehmen. Wird die Ladung leichter, steigt das Schiff höher aus dem Wasser. Wir werden es sehen. Kein Mensch kann Korn vermehren“:

„Wenn unser Bischof es sagt, wird es geschehen“, rief der Junge.

„Schweig still, du Grünschnabel“ fuhr der Kapitän ihn an.

„Du sprichst die Wahrheit, Kapitän. Ein Mensch kann das Korn nicht vermehren“, sagte Nikolaus und bestimmte einige junge Männer, die mit dem Abladen beginnen sollten. Sie kamen an Bord und trugen Sack um Sack an Land.  Ganz genau beobachtete der Kapitän, ob die Beine des Jungen sich nicht endlich über den Wasserspiegel hoben. Aber das geschah nicht. Wie viele Säcke auch an Land getragen wurden, das Schiff hob sich nicht einmal eine Spanne breit aus dem Wasser, und an der Ladung fehlte nichts.

Zuletzt sagte der Bischof:“ Nun ist es genug. Das Korn reicht bis zur nächsten Ernte“.

Da trat der Kapitän an den Jungen heran, hob ihn auf die Füße und schenkte ihm ein weißes Brot. Tobias hatte schon wochenlang kein Brot mehr gesehen, aber bevor er ein Stück davon aß, brach er für seinen Esel einen Kanten ab und flüsterte dem Tier zu:“ Siehst du, Graupelz, es war doch gut, dass wir dich nicht geschlachtet haben“.

Auf dem Platz am Hafen brach ein großer Jubel aus. Die einen lobten Gott für das Wunder, das sie mit eigenen Augen gesehen hatten, die anderen dachten daran, wie wunderbar es war, wieder etwas zu essen zu haben. Die Matrosen legten nun ihre Waffen aus den Händen, kamen von den Schiffen herunter und feierten mit den Menschen von Myra ein Fest.

Erzählt von Willi Fährmann

gefunden in einem alten Adventskalender

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Außagen einer sieben Jährigen
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:40

 

 

Aussagen einer sieben Jährigen
 
 
 Eine Großmutter ist eine Frau, die keine Kinder hat und deswegen
die kleinen Jungen und Mädchen von anderen Leuten lieb hat.
Großmütter haben eigendlich nichts zu tun,
sie müssen nur da sein.
Weil sie alt sind, dürfen sie keine wilden Spiele machen,
wie Herumrennen und so.
Aber das brauchen sie auch nicht.
Es ist genug, wenn sie uns auf den Jahrmarkt mitnehmen,
wo das Karusellpferdchen ist
und wenn sie genug Geld dabei haben.
Großmütter dürfen niemals sagen "Los beeil dich!"
Meistens sind Großmütter dick.
Aber so dick denn auch wieder nicht,
daß sie einem nicht die Schuhe zubinden können.
Sie haben eine Brille und ganz ulkige Unterwäsche.
Richtige Großmütter können ihre Zähne aus dem Mund nehmen.
Eine Großmutter braucht nicht clever zu sein.
Aber wenn ich sie frage;"Warum ist der liebe Gott nicht verheiratet?"
Oder,"Warum können Hunde keine Katzen leiden?"
Dann muss sie das auch beantworten können.
Großmütter reden richtig mit uns.
Nicht so komische Babysprache wie die Leute,
die uns besuchen kommen und die man dann immer so schlecht versteht.
Wenn Großmütter uns etwas vorlesen, ist das richtig schön.
Sie lesen ein und dieselbe Geschichte auch immer wieder vor,
wenn man das will, und sie lassen auch nichts aus.
Ich kann empfehlen, eine Großmutter zu haben, vor allem,
wenn man keinen Fernseher hat.
Schließlich sind Großmütter die einzigen Erwachsenen,
die Zeit haben.
verfasser unbekannt

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Der Pfefferkuchenmann
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:40

Der Pfefferkuchenmann

 

Er ist aus Afrika und doch so braungebrannt.

Wo kommt er her ?
Ich dacht´s mir ja: aus dem Pfefferkuchenland.
Hat Augen von Korinthen,und Mandeln drum und dran.
Wie schön ihn alle finden- den Pfefferkuchenmann!
Er freut sich auf den Weihnachstbaum,
da möcht er drunter stehn:
Den Lichterglanz- er glaubt es kaum.
den will er sich besehn.
Mit Augen von Korinthen und Mandeln drum und dran.
Wie herrlich wird er`s finden,-der Pfefferkuchenmann!
Wär ich nur nicht solch Lekerschnut
und könnte wiederstehen,
 dann wär ja alles schön und gut,
wär alles gut und schön.
Wie wohl Korinthen schmecken?
Sind Mandeln ein Genuss?
Ich will ganz schnell mal lecken
am süssen Zuckerguss!
Und steht der Baum im Kerzenlicht,
und ist es dann soweit- da fehlt doch wer,
der sieht das nicht; nun tuts mir selber sehr Leid.
Vernascht sind Er
ist nicht mehr zu finden---
der Pfefferkuchenmann. 
die Korinthen, die Mandeln drum und dran,,,
verfasser unbekannt
 

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Die Geschichte vom Tannenbaum
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:39

 

 

Die Geschichte vom Tannebaum
Autor: Hans Christian Anderson

Draussen im Walde stand ein niedlicher Tannenbaum; er hatte einen guten Platz, die Sonne konnte zu ihm dringen, Luft war genug da, und ringsherum wuchsen viele grössere Kameraden, Tannen und Fichten. Aber der kleine Tannenbaum wollte immer wachsen und wachsen; er dachte nicht an den warmen Sonnenschein und die frische Luft, bekümmerte sich nicht um die Bauernkinder, die dort gingen und plauderten, wenn sie draussen im Walde umherschwärmten, um Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Oftmals kamen sie mit einem ganzen Topfe voll oder hatten Erdbeeren auf Strohhalme gezogen. Dann setzten sie sich neben das Bäumchen und sagten:" Nein, wie niedlich klein ist der!" Das gefiel dem Baume durchaus nicht.

Im nächsten Jahre war er schon um einen langen Schuh grösser, und das Jahr darauf war er wieder noch um einen länger; denn bei einem Tannenbaume kann man, sobald man zählt, wie oft er einen neuen Trieb angesetzt hat, genau die Jahre seines Wachstums berechnen.

"Oh, wäre ich doch ein so grosser Baum wie die anderen!", seufzte das Bäumchen. "Dann könnte ich meine Zweige weit ausbreiten und mit dem Wipfel in die weite Welt hinausschauen! Dann würden die Vögel ihre Nester zwischen meinen Zweigen bauen, und wenn es stürmte, könnte ich so vornehm nicken, wie dort die anderen."


Weder der Sonnenschein noch die Vögel, oder die roten Wolken, die morgens und abends  über ihn hinsegelten, machten ihm Freude. War es nun Winter und Schnee lag  ringsherum blendend weiss, dann kam oft ein Hase angesprungen und setzte gerade über das Bäumchen fort. Oh, das war empörend! Aber zwei Winter verstrichen und im dritten war der Baum schon so hoch, dass der Hase um ihn herumlaufen musste. "Oh, wachsen, wachsen, gross und alt werden, das ist doch das einzig Schöne in der Welt!" dachte der Baum. Im Spätherbst erschienen regelmässig Holzhauer und fällten einige der grössten Bäume. Das geschah jedes Jahr, und den jungen Tannenbaum, der nun schon tüchtig in die Höhe geschossen war, befiel Zittern und Beben dabei, denn mit Gepolter und Krachen stürzten sie zur Erde, die Zweige wurden ihnen abgehauen, sie sahen nun ganz nackt, lang und schmal aus, sie waren kaum noch wiederzuerkennen. Dann aber wurden sie auf Wagen gelegt, und Pferde zogen sie von dannen aus dem Wald hinaus.
Wohin sollten sie? Was stand ihnen bevor?

Als im Frühjahr die Schwalbe und der Storch kamen, fragte sie der Baum:" Wisst ihr nicht, wohin sie geführt wurden? Seid ihr ihnen nicht begegnet?" Die Schwalbe wusste nichts, doch der Storch sah sehr nachdenklich aus, nickte mit dem Kopf und sagte:" Ja, ich glaube fast; mir begegneten auf dem Rückweg  von Ägypten viele neue Schiffe. Auf denselben standen prächtige Mastbäume; ich darf wohl behaupten, dass sie es waren; sie verbreiteten Tannengeruch. Ich kann vielmals grüssen, sie überragen alles, sie überragen alles!"

"Oh, wäre ich doch auch gross genug, um über das Meer hinauszufliegen. Wie ist es eigentlich, dieses Meer, und wem ähnelt es?" "Ja, das ist etwas weitläufig zu erklären!", sagte der Storch und ging.
"Freu dich deiner Jugend!", sagten die Sonnenstrahlen. "Freu dich deines Wachstums, des jungen Lebens, das dich erfüllt!"


Und der Wind küsste den Baum, und der Tau weinte Tränen über ihn, allein der Tannenbaum verstand es nicht. In der Weihnachtszeit wurden ganz junge Bäume gefällt, Bäume, die nicht einmal so gross waren, noch in demselben Alter standen wie dieses Tannenbäumchen, das weder Ruh noch Rast hatte, sondern nur immer weiter wollte. Diese jungen Bäumchen, und es waren gerade die allerschönsten, behielten immer ihre Zweige, sie wurden auf Wagen gelegt, und Pferde zogen sie aus dem Walde.
"Wohin sollen sie?", fragte der Tannenbaum. "Sie sind nicht grösser als ich, ja, da war sogar einer, der noch weit kleiner war. Weshalb behielten sie ihre Zweige, wo fahren sie hin?"
"Das wissen wir, das wissen wir!", zwitscherten die Sperlinge. "Unten in der Stadt haben wir zu den Fenstern hineingeschaut. Wir wissen, wohin sie fahren! Oh, sie gelangen zur grössten Pracht und Herrlichkeit, die sich denken lässt! Wir haben zu den Fenstern hineingeschaut und gesehen, dass sie mitten in der warmen Stube hineingepflanzt und mit herrlichsten Sachen, mit vergoldeten Äpfeln, Honigkuchen, Spielzeug und vielen hundert Lichtern ausgeschmückt wurden!"
"Und dann?", fragte der Tannenbaum und bebte in allen Zweigen. "Und dann? Was geschieht dann?"
"Ja, mehr haben wir nicht gesehen, es war unvergleichlich!"
"Ob auch mir dieses Los zufallen wird, diesen strahlenden Weg zu gehen?", jubelte das Bäumchen. "Das ist noch besser, als über das Meer zu gehen. Wie mich die Sehnsucht verzehrt! Wäre es doch Weihnachten! Jetzt bin ich hoch und erwachsen wie die anderen, die das letzte Mal fortgeführt wurden. Oh, wäre ich erst auf dem Wagen! Wäre ich erst in der Stube mit all ihrer Pracht und Herrlichkeit! Und dann? Ja, dann kommt noch etwas Besseres, noch Schöneres, weshalb würde man mich sonst so ausschmücken! Da muss noch etwas Grösseres, noch etwas Herrlicheres kommen...! Aber was? Oh, ich leide, mich verzehrt die Sehnsucht; ich weiss selber nicht, wie mir zumute ist!"
"Freue dich meiner!", sagten die Luft und der Sonnenschein;"freue dich deiner frischen Jugend draussen im Freien!"
Aber das Bäumchen freute sich gar nicht; es wuchs und wuchs, Winter und Sommer stand es grün; dunkelgrün stand es da! Die Leute, die es sahen, sagten:" Das ist ein hübscher Baum!", und zur Weihnachtszeit wurde er zuerst von allen gefällt! Die Axt hieb tief durch das Mark; der Baum fiel mit einem Seufzer zu Boden. Er fühlte einen Schmerz, eine Ohnmacht, er vermochte an gar kein Glück zu denken. Er war betrübt, von der Heimat zu scheiden, von dem Flecke, auf dem er emporgeschossen war. Er wusste ja, dass er nie mehr die lieben, alten Kameraden, die kleinen Büsche und Blumen ringsumher, ja vielleicht nicht einmal die Vögel sehen würde. Die Abreise war durchaus mit keiner Behaglichkeit verbunden.


Der Baum kam erst wieder zu sich, als er im Hofe, mit den anderen Bäumen abgeladen, einen Mann sagen hörte:" Der ist prächtig! Wir brauchen keinen anderen!"
Nun kamen zwei Diener im vollen Staate und trugen den Tannenbaum in einen grossen, prächtigen Saal. Ringsumher an den Wänden hingen Portraits, und neben dem grossen Ofen standen chinesische Vasen mit Löwen auf den Deckeln. Da gab es Schaukelstühle, Sofas mit seidenen Überzügen, grosse Tische, bedeckt mit Bilderbüchern und Spielzeug für hundertmal hundert Taler - wenigstens behaupteten das die Kinder. Der Tannenbaum wurde in ein grosses mit Sand gefülltes Gefäss gestellt, doch konnte niemand bemerken, dass es ein Gefäss war, denn es wurde ringsherum mit grünem Zeug behängt und stand auf einem grossen, bunten Teppiche. Oh, wie der Baum bebte! Was sollte doch nun geschehen? Sowohl die Diener, als auch die Fräulein kamen und putzten ihn aus. Über die Zweige hängten sie kleine, aus buntem Papier ausgeschnittene Netze; jedes Netz war mit Zuckerwerk gefüllt. Vergoldete Äpfel und Walnüsse hingen wie festgewachsen herab, und über hundert rote, blaue und weisse Lichterchen wurden an den Zweigen befestigt. Puppen, die wie leibhaftige Menschen aussahen - der Baum hatte solche nie zuvor gesehen - schwebten im Grünen, und ganz oben auf der Spitze strahlte ein Stern aus Flittergold. Es war prächtig, ganz und unvergleichlich prächtig!
"Heute abend", sagten alle, 'heute abend wird er strahlen!"  "Oh", dachte der Baum, "wäre es doch erst Abend! Würden doch nur die Lichter bald angezündet! Und was mag dann geschehen? Ob die Sperlinge gegen die Fensterscheiben fliegen? Ob ich hier festgewachsen und Winter und Sommer  geschmückt dastehen werde?"


Er wusste wirklich gut Bescheid! Aber er hatte aus lauter Sehnsucht förmlich Borkenweh, und Borkenweh ist für einen Baum ebenso schlimm, wie Kopfweh für uns andere.
Nun wurden die Lichter angezündet . Welcher Glanz! Welche Pracht! Der Baum bebte in allen Zweigen dabei, so dass einige Nadeln an einem der Lichter Feuer fingen. Es sengte ordentlich.
"Gott bewahre uns!", schrien die Fräulein und löschten es schnell aus.
Nun durfte der Baum nicht einmal beben. Oh, das war ein Graus! Er war so besorgt, etwas von all seinem Staate zu verlieren; er war von all dem Glanze wie betrübt. Und nun öffneten sich beide Flügeltüren, und eine Menge Kinder stürzten herein, als ob sie den ganzen Baum umrennen wollten. Die älteren Leute kamen bedächtig hinterher; die Kleinen standen ganz stumm, aber nur einen kurzen Augenblick, dann jubelten sie wieder so, dass es widerhallte. Sie tanzten um den Baum, und ein Geschenk nach dem anderen wurde abgepflückt.
"Was haben sie nur vor?", dachte der Baum. "Was soll da geschehen?"


Die Lichter brannten bis auf die Zweige herunter, und darauf löschte man sie aus, und die Kinder erhielten die Erlaubnis, den Baum zu plündern. Oh, die stürzten auf ihn los, dass es in allen Zweigen krachte. Wäre er nicht mit der Spitze und dem goldenen Stern an der Decke befestigt gewesen, so hätten sie ihn sicher umgeworfen.
Die Kinder tanzten nun mit ihrem prächtigen Spielzeug umher. Niemand beachtete den Baum, mit Ausnahme der alten Kinderfrau, die aufmerksam zwischen die Zweige blickte; aber sie wollte nur nachsehen, ob nicht eine Feige oder ein Apfel vergessen war.
"Eine Geschichte, eine Geschichte!", riefen die Kinder und zerrten einen dicken Mann nach dem Baume hin. Er setzte sich gerade unter demselben hin, "denn so", meinte er,  "sind wir im Grünen, und der Baum kann sich besonders eine Lehre daraus ziehen, wenn er gut aufmerkt. Aber ich erzähle nur eine Geschichte. Wollt ihr die von Ibede-Abede hören, oder die von Klumpe-Dumpe, der die Treppe hinabfiel und sich doch auf den Thron schwang und die Prinzessin erhielt?"
"Ibede-Abede!", schrien einige,, "Klumpe-Dumpe!", schrien andere. Was war das für ein Rufen und Durcheinanderschreien! Nur der Tannenbaum schwieg still und dachte:" Soll ich nicht mitraten, will ich auch nicht mitraten!" Seine Rolle war vorrüber, er hatte ja seine Schuldigkeit getan!
Der Mann erzählte von Klumpe-Dumpe, der die Treppe hinabfiel und sich auf den Thron schwang und die Prinzessin erhielt. Und die Kinder klatschten in die Hände und riefen:" Erzähle, erzähle!" Sie wollten auch noch die Geschichte von Ibede-Abede hören, mussten sich aber mit Klumpe-Dumpe begnügen. Der Tannenbaum stand ganz still und gedankenvoll, nie hatten die Vögel draussen im Walde dergleichen erzählt. Klumpe-Dumpe fiel die Treppe hinab und bekam doch die Prinzessin! "Ja, ja, so geht es in der Welt zu!", dachte der Tannenbaum und hielt es für Wahrheit, weil der Erzähler so ein netter Mann war. "Ja, ja, wer kann wissen, vielleicht falle ich auch die Treppe hinab und bekomme eine Prinzessin! Und er freute sich darauf, den nächsten Tag wieder mit Lichtern und Spielzeug, mit Gold und Früchten bekleidet zu werden.
"Morgen werde ich nicht zittern!', dachte er. "Ich werde eine recht herzliche Freude über alle meine Herrlichkeit empfinden. Morgen werde ich wieder die Geschichte von Klumpe-Dumpe hören und vielleicht auch die von Ibede-Abede." Und der Baum stand die ganze Nacht still und gedankenverloren da.


Am folgenden Morgen traten die Diener und Mägde herein. "Nun beginnt der Staat von neuem!', dachte der Baum, aber sie schleppten ihn zum Zimmer hinaus, die Treppe hinauf bis auf den Boden, und dort stellten sie ihn in einen dunklen Winkel, wohin kein Tageslicht fiel. "Was hat denn das zu bedeuten?', dachte der Baum. "Was habe ich denn hier zu tun? Was mag ich denn hier hören sollen?" Er lehnte sich gegen die Mauer und stand da und sann und sann. Und Zeit hatte er genug dazu, denn es verstrichen Tage und Nächte. Niemand kam herauf, und als endlich jemand kam, geschah es nur zu dem Zwecke, einige grosse Kästen in den Winkel zu stellen. Der Baum stand so versteckt, dass man hätte meinen können. er wäre rein in Vergessenheit geraten.
"Nun ist draussen Winter!", dachte der Baum. "Die Erde ist hart, mit Schnee bedeckt, die Menschen können  mich nicht pflanzen; deshalb soll ich wahrscheinlich bis zum Frühling  hier im Schutze stehen! Wie fürsorglich das doch ist!  Wie gut die Menschen doch sind! Wäre es hier  nur nicht so dunkel und so schrecklich einsam! Nicht einmal  ein Häschen ist hier zu finden! Draussen im Walde war es doch lustig , wenn der Schnee lag  und der Hase vorübersprang, ja selbst, wenn er über mich hinwegsetzte; aber damals gefiel es mir freilich nicht. Hier oben ist es doch entsetzlich einsam!"
"Piep, piep!", sagte plötzlich eine Maus und schlüpfte hervor, und darauf kam noch eine kleine. Sie schnüffelten an dem Tannenbaume und schmiegten sich durch die Zweige desselben. "Es herrscht eine furchtbare Kälte!", sagten die Mäuschen. "Sonst ist hier ein vortrefflicher Aufenthalt! Nicht wahr, du alter Tannenbaum.
"Ich bin doch gar nicht alt!", versetzte der Tannenbaum. "Es gibt viel ältere als ich es bin!"
"Wo kommst du her?", fragten die Mäuse. "Und was weisst du?" Sie waren gewaltig neugierig. "Erzähle uns doch von dem herrlichsten Plätzchen auf Erden! Bist du schon dort gewesen? Bist du schon in der Speisekammer gewesen, wo Käse auf Brettern liegen und Schinken unter der Decke hängen, wo man auf Talglichtern tanzt, mager hineingeht und fett herauskommt?"
"Die kenne ich allerdings nicht", sagte der Baum, "aber den Wald kenne ich, wo die Sonne scheint und die Vögel singen!" Darauf erzählte er ihnen alle Erlebnisse seiner Jugend, und die Mäuschen hatten dergleichen nie zuvor gehört, lauschten aufmerksam zu und sagten:" Wieviel du doch gesehen hast! Wie glücklich du gewesen bist!"
"Ich!", versetzte der Tannenbaum und dachte nun erst über seine eigene Erzählung nach. "Ja, im Grunde waren es recht lustige Zeiten!" Aber dann erzählte er vom Weihnachtsabend, wo er mit Lichtern und Kuchen aufgeputzt war.
"Oh!", sagten die Mäuschen. "Wie glücklich du gewesen bist, du alter Tannenbaum!"
"Ich bin durchaus nicht alt!", erwiderte der Tannenbaum. "Erst in diesem Winter bin ich ja aus dem Walde gekommen! Ich stehe in meinem allerbesten Alter, ich bin nur sehr gewachsen!'
"Wie schön du erzählst!", sagten die Mäuschen, und in der nächsten Nacht kamen sie mit vier anderen kleinen Mäuschen wieder, die auch den Baum sollten erzählen hören, und je mehr er erzählte, desto lebhafter trat es ihm selbst vor Augen und er dachte:" Es waren doch wirklich glückliche Zeiten! Aber sie können wiederkommen, sie können wiederkommen!"
Und dabei fiel dem Tannenbäumchen eine kleine Birke ein, die draussen im Walde wuchs und ihm wie eine leibhaftige schöne Prinzessin erschien.
"Wer ist Klumpe-Dumpe?", fragten die Mäuschen. Nun erzählte der Tannenbaum das ganze Märchen, dessen er sich Wort für Wort entsinnen konnte. Und die Mäuschen wären aus lauter Freude fast in die Spitze des Baumes gesprungen. In der folgenden Nacht versammelten sich noch weit mehr Mäuse , und am Sonntage kamen sogar zwei Ratten. Die behaupteten aber, die Geschichte sei nicht lustig, und das betrübte die Mäuschen, denn sie kam ihnen nun auch schon weniger schön vor.
"Können Sie nur die eine Geschichte erzählen?", fragten die Ratten.
"Nur die eine!", antwortete der Baum. "Ich hörte sie an meinem glücklichstem Abend, aber damals dachte ich nicht daran, wie glücklich ich war!"
"Dies ist eine höchst elende Geschichte! Wissen Sie keine von Speck und Talglichtern?"
"Nein!", sagte der Baum.
"Nun, dann danken wir dafür!, erwiderten die Ratten und kehrten zu den Ihrigen zurück.


Zuletzt blieben die Mäuschen auch fort, und da seufzte der Baum:" Es war doch ganz hübsch, als sie um mich sassen, die munteren Mäuschen, und auf meine Erzählungen lauschten!  Nun ist das gleichfalls vorbei. Aber meine Freude soll von neuem beginnen, wenn ich wieder hervorgeholt werde!"
Aber wann ereignete sich das?
Ja, es war eines Morgens, da kamen Leute herauf und kramten auf dem Boden umher. Die Kästen erhielten einen neuen Platz und der Baum wurde hervorgezogen. Sie warfen ihn allerdings etwas unsanft auf den Fussboden, aber sofort schleppte ihn ein Hausknecht zur Treppe hin, wo das Tageslicht schimmerte.

"Nun beginnt das Leben wieder!", dachte der Baum. Er fühlte die frische Luft, den ersten Sonnenstrahl - und nun war er draussen auf dem Hofe. Alles ging so schnell , dass  der Baum völlig vergass, sich selbst zu betrachten; zuviel Neues war ringsumher anzustaunen. Der Hof stiess an einen Garten, und alles darin stand in voller Blüte. Die Rosen hingen frisch und duftend über den kleinen Staketenzaun hinüber, die Lindenbäume blühten, und die Schwalben flogen umher und zwitscherten:" Quirre birrebit, mein Mann ist gekommen!" Aber den Tannenbaum meinten sie damit nicht.
"Nun will ich leben!", jubelte dieser und breitete seine Zweige weit aus. Ach, sie waren alle vertrocknet und gelb, und zwischen Unkraut und Nesseln lag er in einem Winkel da. Der Goldpapierstern sass noch oben auf der Spitze und leuchtete im hellsten Sonnenscheine. 


Auf dem Hofe selbst spielten ein paar von den lustigen Kindern, die am Weihnachtsabend um den Baum getanzt hatten und dabei so fröhlich gewesen waren.  Eines der Kleinsten lief hin und trat auf die Zweige, dass sie unter seinen Stiefeln knackten. Und der Baum betrachtete all die Blumenpracht und Frische im Garten, betrachtete dann sich selbst  und wünschte, dass er in seinem finsteren Winkel auf dem Boden geblieben wäre. Er gedachte seiner frischen Jugend im Walde, des lustigen Weihnachtsabends und der kleine Mäuse, die so fröhlich der Geschichte von Klumpe-Dumpe zugelauscht hatten.
"Vorbei, vorbei!", seufte der arme Baum. "Hätte ich mich doch gefreut, als ich es noch konnte! Vorbei, vorbei!"
Der Hausknecht kam und hieb den Baum in kleine Stücke, ein ganzes Bund lag da; hell loderte es auf unter dem grossen Braukessel. Er seufzte tief, jeder Seufzer ertönte wie ein kleiner Schuss. Deshalb liefen die Kinder, die draussen spielten, herbei, setzten sich vor das Feuer, schauten hinein und riefen:" Piff, paff!" Aber bei jedem Knalle, der ein tiefer Seufzer war, gedachte der Baum eines Sommertages  im Walde, einer Winternacht draussen, wenn die Sterne glänzten. Er gedachte des Weihnachtsabends und des Klumpe-Dumpe, des einzigen Märchens, das er gehört hatte und zu erzählen wusste - und dann war der Baum verbrannt.
Die Knaben spielten im Hofe, und der Kleinste hatte auf der Brust den Goldstern, den der Baum an seinem glücklichstem Abende getragen hatte. Nun war dieser vorüber und mit diesem auch der Baum nebst seiner Geschichte.

Vorbei, vorbei - und so geht es mit allen Geschichten.   

 

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Charitypunsch
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 21:32

Im Winter finde ich keine Ruh,

Bevor ich nicht was gutes tu.

Es gibt viel Not auf dieser Welt,

Am besten hilft man da mit Geld.

*

Nicht mit dem Zahlschein auf der Bank,

Es gibt was Bess`res, Gott sei Dank.

Damit das Helfen mich auch freut,

Hab ich für einen Rundgang Zeit.

*

Jetzt, im Advent, an allen Ecken

Kann man den Punsch schon förmich schmecken,

Der heiß und süß und parfümiert

zum Wohl der Andren trunken wird.

*

Im Namen Allahs geh ich`s an

Und spende für Afghanistan.

Dann einen für die armen Kinder

Und für die ganz, ganz armen Inder.

*

Ich denk an die Malteser Ritter,

Denn deren Leiden ist recht bitter.

Beim Stand vom Lion`s Club, am Graben

Kann ich mich für Rumänien laben.

*

Rotarier nicht vergessen,

Die haben beinah nichts zu essen.

Als nächstes hebe ich mein Glas

Rasch für die liebe Caritas.

*

Für`s Rotes Kreuz und für die Gruft

Mit Zimt und mit Holunder-Duft.

Ich merke deutlich: Guter Werke

Erfordern sehr viel Kraft und Stärke.

*

Ein Punsch noch rasch für die Partei,

Als Wecheslwähler trink ich zwei.

Dort steht der Herr Bezirksvorsteher,

Bei einem Punsch kommt man sich näher.

*

Für`s Kinderdorf, für Kommunisten,

Für Asylanten, Terroristen.

Ich trinke gerne noch ein Viertel

Für einen neuen Sprengstoff-Gürtel.

*

Für Hungernde im fernen China,

Für Araber in Palästina.

Wer Gutes tut, hat immer recht.

Ein Punsch noch" und dann wird mir schlecht."

*

Doch ehe ich nach Hause schunkel,

trink ich noch rasch für "Licht im Dunkel".

Man kann doch wirklich jeden Deppen

Mit Punsch und Glüchwein kräftig neppen.

*

Ich kann die Häferln nicht mehr zählen,

Jedoch ich muß mich weiterquälen.

Am Stephansplatz werd ich ganz fromm

Und trinke auf den Stephansdom.

*

Spätabends ladet mich wer ein

Zu Punsch und Keks bei Kerzenschein.

"Doch bitte, komm mit leeren Händen!

Du kannst ja für die Armen spenden."

*

Am Sonntag dann, in meiner Pfarr

Wird sicher auch der Punsch nicht gar.

Das Geld für das, was uns so schmeckt

Wird in die Renovierung g`steckt.

*

So trink ich mich durch den Advent,

Ein Wahnsinn, was man dafür brennt!

Doch ist das letzte Geld auch weg,

Ich tu`s für einen guten Zweck.

*

Ich bin ein hoffnunsgloser Säufer,

Und Schuld sind nur die Punsch-Verkäufer.

Den Punsch kann ich schon nicht mehr sehen

Und laß ihn zu Silvester stehen.

*

Ich habe nur mehr einen Wunsch:

Ich trinke alles, nur kein Punsch.

Den Nächsten gibt es, das ist klar,

Erst im Advent im nächsten Jahr.

verfasser unbekannt

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