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Du befindest dich in der Kategorie: Weihnachtslieder Mittwoch, 01. Dezember 2010
Ich klopfe an zum heiligen Advent Lied
1. Ich klopfe an zum heiligen Advent und stehe vor der Tür. O selig, wer des Hirten Stimme kennt und eilt und öffnet mir! Ich werde Nachtmahl mit ihm halten, ihm Gnade spenden, Licht entfalten. Der ganze Himmel wird ihm aufgetan: Ich klopfe an. 2. Ich klopfe an, da draußen ist`s so kalt in dieser Winterzeit. Vom Eise starrt der finstre Tannenwald, die Welt ist eingeschneit, auch Menschenherzen sind gefroren, ich stehe vor verschloßenen Türen, wo ist ein Herz, den Heiland zu empfahn? Ich klopfe an. 3. Ich klopfe an, sähst du mir nur einmal ins treue Angesicht, den Dornenkranz, der Nägel blutig Mal, o du verwärfst mich nicht! Ich trug um dich so heiß Verlangen, ich bin so lang dich suchen gangen, vom Kreuze her komm ich die blut`ge Bahn: Ich klopfe an. 4. Ich klopfe an, der Abend ist so traut, so stille, nah und fern, die Erde schläft vom klaren Himmel schaut der lichte Abendstern; in solchen heiligen Dämmerstunden hat manches Herz mich schon gefunden; o denk, wie Nikodemus einst getan: Ich klopfe an. 5. Ich klopfe an und bringe nichts als Heil und Segen für und für. Zacchäus Glück, Marias gutes Teil, beschert ich gern auch dir, wie ich den Jüngern einst beschieden in finstrer Nacht den süßen Frieden. So möchte ich dir mit sel`gem Gruße nahn: Ich klopfe an. 6. Ich klopfe an, bist, Seele, du zu Haus, wenn dein Geliebter pocht? Blüht mir im Krug ein frischer Blumenstrauß, brennt deines Glaubens Docht? Weißt du, wie man den Freund bewirtet? Bist du geschürzet und emgürtet? Bist du bereit, mich bräutlich zu empfahn? Ich klopfe an. 7. Ich klopfe an, klopft dir dein Herze mit, bei meiner Stimme Ton? Schreckt dich der treusten Mutterliebe Tritt wie fernen Donners drohn? O hör auf deines Herzens Pochen, ich deiner Brust hat Gott gesprochen: Wach auf, der Morgen graut, bald kräht der Hahn: Ich klopfe an. 8. Ich klopfe an; sprich nicht: Es ist der Wind, er rauscht im dürren Laub. Dein Heiland ists, dein Herr, dein Gott, mein Kind. O stelle dich nicht taub; jetzt komm ich noch im sanftem Sausen, doch bald vielleicht im Sturmesbrausen. O glaub, es ist kein eitler Kinderwahn: Ich klopfe an. 9. Ich klopfe an, jetzt bin ich noch dein Gast und steh vor deiner Tür, einst, Seele, wenn du hier kein Haus mehr hast, dann klopfest du bei mir; wer hier getan nach meinem Wunsch, dem öffn`ich dort die Friedenspforte, wer mich verstieß, dem wird nicht aufgetan: Ich klopfe an. Autor. Karl Gerok (1815-1890)
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